
Riniken, 04.11. 2024 – Ob Basel wirklich eine saubere Stadt ist, bleibe dahingestellt. Doch dazu später. Zuerst die Grundlagen: Littering ist ein grosses Problem in vielen Städten der ganzen Welt. Achtlos entsorgte Abfälle aller Art – vom Zigarettenstummel bis zum Plastiksäckli – belasten die Umwelt, führen zur Verschandelung des Stadtbildes, haben hohe steuerfinanzierte Reinigungskosten zur Folge und drücken auf die Stimmung. Dabei wäre alles ganz einfach: Die Leute bräuchten nur den Abfall nach Hause zu tragen oder in einem richtigen Kübel zu entsorgen. Geschieht aber oft nicht. Leider.
In Singapur sogen hohe Geldstrafen in Verbindung mit der Pflicht zu gemeinnützigem Arbeiten und Bildungsmassnahmen für Kinder für den Status einer der weltweit saubersten Städte.
In Muttenz löste die Einführung eines Spuckverbots auf öffentlichem Grund unlängst schweizweite Aufmerksamkeit aus. Bei Widerhandlung der Vorschrift werden CHF 100.- fällig. Dabei ging vergessen, dass Liestal ein solche Aenderung der Polizeivorschriften schon vor drei Jahren eingeführt hatte.
Gegen Littering wurde schon viel probiert. Die Aktionen reichen von netten Sensibilisierungsmassnahmen bis zu harten Bussen. So hatte beispielsweise Dietikon einen Güsel-Ranger organisiert, der mit Aufklebern und Gesprächen «Hilfe» bot. In anderen Gemeinden sorgen Freiwillige für Sauberkeit, indem sie mit Säcken bewaffnet in verdankenswerter Weise in Quartieren unterwegs sind.
Um ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen, hat die Stadt Basel Datenarbeit geleistet. Auf der Webseite ist ein Sauberkeitsindex aufgeschaltet. Das ist eine Metrik zur Beschreibung von Sauberkeits-Zuständen auf Strassenabschnitten in Quartieren. So ist es beispielsweise im Klybeck-Quartier um einiges sauberer als im Quartier Wettstein.
Es ist nicht das erste Mal, dass Basel beim Thema innovativ unterwegs ist. In der Stadt am Rheinknie gibt es bereits ein digitales Abfall-Management.
Der neue Clean City Index dient zur Definition von Massnahmen, die auf die Sauberkeitsniveaus der spezifischen Stadtviertel abgestimmt sind. Dabei steht eine Kombination im Vordergrund. Präventive Massnahmen mit Sensibilisierungsmassnahmen, eine Anpassung der städtischen Ausstattung sowie konkrete Reinigungsmassnahmen. Er wurde von der Firma Cortexia konfiguriert.
Übrigens: Solche und ähnliche Beispiele von Smart-City Applikationen sind an der Weltmesse vom 5.-7.11.2024 in Barcelona zu bestaunen.
Der Clean City Index in Basel ist auf der Webseite veröffentlicht und kann hier verfolgt werden.