Michael Domeisen, ehemals Standortförderer der Region Winterthur, wird neu Chef des Amtes für Wirtschaft in Graubünden. Der Karrieresprung erhellt eine Branche.

05.11.2025 – Die Gilde der Standortförderer erfährt ein Upgrade: Waren sie früher eine Seltenheit, später tolerierte Nischenplayer ohne Einfluss aber mit viel Vorschusslorbeeren, so mutieren sie heute mehr und mehr zu einer wirklich respektierten Berufsgattung. Vorbei die Zeit, in denen altgediente Gemeinderäte wie etwas Kurt Gutknecht in Urdorf, mit einer Excel-Liste bewaffnet, nach Interessenten für leerstehende Gewerbeliegenschaften forschten. Zwar gibt es noch immer keinen Mastertitel in der Branche, doch setzt der Verband Standort Schweiz (vormals Schweizerische Vereinigung für Standortmanagement SVSM) alles daran, gezielte Weiterbildung zu betreiben und dem Beruf ein Gepräge zu geben. So konnte unlängst in Zusammenarbeit mit der FHNW in Windisch ein Kurs abgeschlossen werden, der als «CAS Standortmanagement» ausgeschildert war. Und dieser Kurs wird 2026 fortgeführt. Ein entsprechender Informationsanlass ist bereits angesetzt.

Die Efforts tragen Früchte. Standortförderer schaffen Sprünge. So wurde Stefan Büeler, im Kanton Uri zuständig für Standortmarketing und Standortpromotion, im November 2020 zum Vorsteher im Amt für Wirtschaft und öffentlicher Verkehr befördert.

Und jetzt also Michael Domeisen. Er wirkte jahrelang in Winterthur, war für Standortförderung zuständig, kreierte die Reorganisation zum House of Winterthur und verfügt über ein breites Palmares von Leistungen und Ergebnissen. Jetzt also Graubünden. Dort wird er ab 1. März 2026 das Bündner Amt für Wirtschaft und Tourismus leiten. Er meint gegenüber diesem Newsletter: «Standortförderer scheinen sich als Amtsleiter zu eignen». Es gäbe Beispiele dafür auch im Kanton Zürich (Fabian Streiff).