Für viele Firmen in einer Gemeinde ist Standortförderung eine ganz einfache und klare Sache: Die kommunalen Aufträge müssen lokal vergeben werden, egal was es kostet. Nun, das ist natürlich etwas überspitzt formuliert. Es spiegelt aber etwas, das häufig anzutreffen ist: Unmut der lokalen Wirtschaft gegenüber den Behörden, wenn es um das Beschaffungswesen im Rahmen der Standortförderung geht. Auch keine Freude haben ortsansässige Unternehmen, wenn die Gemeindeführung versucht, neue Firmen anzusiedeln, die Wettbewerber eines Standorthirsches sind.

Es gibt aber auch das Umgekehrte: Firmen am Standort A ärgern sich darüber, wenn sie im Standort B nicht zum Zuge kommen, weil dort Heimatschutz betrieben wird. Das beeinträchtigt ihre Entwicklung und schadet letztlich auch dem Wettbewerb und der Qualität der Weiterentwicklung von Gütern und Dienstleistungen.

Beschaffungsinstanzen sind also herausgefordert. Ihre Rolle ist keine Einfache. Zum einen dürfen sie keine manierliche Korruption zulassen – sprich ständig Lokalmathadoren bevorzugen – zum andern aber muss die Beschaffung immer mehr auch noch den Kriterien der Nachhaltigkeit entsprechen.

Die Wirtschaft will Aufträge, Arbeit, Mitarbeitende beschäftigen und Geld verdienen.

Die dargebotene Hand jedoch, sprich die vergebende öffentliche Verwaltung, muss Vorgaben erfüllen. So wollen es nun mal die Gesetze. Was nicht immer eine konfliktfreie Angelegenheit ist. Deshalb organisieren jene, die mit diesen Gesetzen als Vorgaben zu tun haben, nun eine Veranstaltung in Solothurn. Worum geht es?

Die Veranstaltung finden am 02.05.2023 im Landhaus Solothurn statt und kann teilweise online mitverfolgt werden.

Auszug aus dem Programm der Referierenden:

 

-Pierre Broye, Direktor Bundesamt für Bauten und Logistik BBL, Vorsitzender BKB und KBOB. Er spricht über die Mehrwerte, die in der Schweiz entstehen, wenn die öffentliche Beschaffung nachhaltiger wird.

-Christina Schaffner, die Direktorin von Bauenschweiz, einem Branchenverband.

-Martin Hitz, der Präsident des Netzwerks Nachhaltiges Bauen Schweiz NNBS.

Zu Wort kommen auch weitere Verbände von der Zementindustrie über Reinigungsunternehmen bis zur Telekommunikation (ASUT). Ein vollgepacktes dichtes Programm am Vormittag.

Am Nachmittag finden Foren und Panels statt und das Ganze mündet aus in einen Apéro.

Die Tagung hat den Zweck, das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage der öffentlichen Beschaffung in einem nachhaltigen Sinn zu thematisieren, um die Vorteile davon einer Realität zuzuführen. Noch sind Anmeldungen möglich. Details finden sich im Flyer, der unter «mehr» angeklickt werden kann.