Auf meiner aktuellen Reise durch Schweizer Gemeinden werde ich ab und zu mit der Aussage konfrontiert: “Wir brauchen keine Standortförderung”. Man ist zufrieden. Die Lage bei der Wirtschaft ist gut, die Wohnbevölkerung muss  eigentlich auch gar nicht weiter steigen. Alles bestens? Vielleicht. Ein genauer Blick kann sich jedoch lohnen. Was heute positiv ist, verschlechtert sich vielleicht. Firmen, die da sind, können wegziehen. Das selbe gilt für die Bevölkerung. Gründe gibt es viele: Die Konkurrenz kann sich verbessern, das heisst, andere Gemeinden steigern ihre Attraktivität. Eine Beobachtung des regionalen Umfelds ist somit recht hilfreich. Eine Verschlechterung der Standortgunst kann eine ganze Kette von Ereignissen auslösen. Firmen und die Bevölkerung wandern ab. Die Steuereinnahmen sinken. Steuererhöhungen werden notwendig. Das kann zu weiterer Abwanderung führen. Und neue Steuerzahler werden nicht gewonnen, wenn die Steuern ständig steigen. Die Folge sind sinkende Immobilienwerte. Was Eigentümer auch nicht gerade erfreut. Ein Teufelskreis kann sich entwickeln mit offenem Ausgang. Deshalb ist es gerade in guten Zeiten wichtig, Strukturen zu schaffen, um Standortförderung betreiben zu können. Wenn der Wind gedreht hat, kann es schon zu spät sein. Und oft fehlt dann das Geld, um eine Standortförderung aufzubauen.