Tourismus ankurbeln, Ladensterben verhindern, Gewerbeliegeschaften füllen, Marketing betreiben: So vielseitig und facettenreich ist Standortförderung. Kein Wunder denn auch, wenn an vielen Orten gescheite Leute sich den Kopf zerbrechen darüber, wie man das am besten organisiert. Schafft man für den Tourismus eine separate Organisation? Ist Wirtschaftsförderung besser mit der Wirtschaft zusammen in einem Verein untergebracht? Soll alles privat sein oder vom Staat gemanagt?

Viele Fragen, 1000 mögliche Antworten.

Entscheidend ist bei allem die Frage, wer das alles finanziert und überwacht. Denn wer zahlt, befielt bekanntlich. Und aus meiner Sicht ist zentral, dass der Staat bei allem die Führung behält. Wenn der Staat keinen Einfluss nehmen will, dann kann er gleich alles der Privatwirtschaft überlassen. Das Spiel der Marktkräfte sorgt in aller Regel recht gut für die sinnvolle Allokation der vorhandenen Mittel.

In Aarau legt man eine neue Spur in den Schnee. Hier wurde unlängst der Standortförder-Verein in eine Stiftung umgewandelt. Sie trägt den Namen «Stiftung Standortförderung Aarau und Region». Mit ehrenamtlichen Stiftungsräten. In den Medien wurde bereits darüber berichtet (siehe link «mehr lesen» hier unten).

Warum? Man wollte vorhandene Aufgaben eines Vereins unter einem neuen Dach zu bündeln. Welche Aufgaben waren das? Zum einen der Tourismus. Aarau Info wirbt für die Stadt mit einem eigenen, öffentlich zugänglichen Büro, wo  neu jetzt auch noch eine Poststelle untergebracht ist. Dann die Wirtschaftsförderung, zudem das City-Management und auch die Geschäftsstelle des Planungsverbandes. Ein breites Feld!

Die Stiftung hat nun für all dies die Schirmherrschaft. Der Zusammenschluss soll Synergien schaffen. Das Management der Stiftung besteht aus acht Personen. Präsident des Stiftungsrats ist Daniel Lüscher, Präsident der Kunsteisbahn Region Aarau AG. Im Verwaltungsrat wirken zudem Anna Charlotte Patricia Alberti sowie Dominik Andreas Wyss Rüttimann. Geschäftsleiterin ist Danièle Turkier, die zuvor schon die Vorgängerorganisation, den «Verein Aarau Standortmarketing (VAS), geführt hatte.

Alles unter einem Dach zu vereinen ist sicher sinnvoll. Es ist wichtig, alle Beteiligten einzubinden. Auch im Zurzibiet ist die Vermarktung der Bäderwelt mit der Wirtschaftsförderung und dem Planungsverband verbunden, und die Exponenten sitzen an einem Tisch, was Synergien schafft. Ähnlich ist auch das Fricktal aufgestellt. Entscheidend für den Erfolg von Standortförderung sind jedoch immer die Personen, die tagtäglich an der Front in der Pflicht stehen. Die operativen Funktionen müssen Freiraum haben, um Wirkung erzielen zu können. Bei Standortförderung ist der Zeitfaktor die wichtige Grösse. Organisatorische Gebilde dürfen nicht verbürokratisiert werden. Auch Fehler machen muss erlaubt bleiben. Und bei allem muss die Politik letztendlich die Vorgaben geben und die Verantwortung übernehmen. In diesem Sinne wünsche ich den Aarauern und der Region ein gutes Gelingen!