Ich wollte wirklich nicht auch noch über das WEF schreiben. Dazu ist alles gesagt. Doch als ich neulich den Beitrag von Klaus Stöhlker im Inside-Paradeplatz sah, überlegte ich mir es noch anders. Stöhlker stellte nämlich die These auf, der WEF Knüller habe in Zürich stattgefunden und nicht in Davos. Das hat mich inspiriert. Zum einen deshalb, weil ich Tage vorher in China Daily las, dass China und die USA sich wirklich in Zürich auf höchster Ebene dort getroffen hätten.
Dies zeigt mir, wie gross die Bedeutung des WEF wirklich ist. Es hat buchstäblich eine Ausstrahlung in die ganze Schweiz. Man kann den Nutzen für die Schweiz gar nicht überbewerten. Heute nehmen wir es als selbstverständlich: Das WEF ist da und die Schweiz ist im Januar ein Magnet für die ganze Welt. Man muss sich aber vor Augen halten, dass es ein Vor-WEF-Zeitalter gab. Das heisst: irgendwann ist irgendwer hingegangen und hat sich zum Ziel gesetzt, einen solchen Anlass durchzuführen. Heute gibt es etwas WEF-artiges am Thunersee, ein WEF hätte es beinahe in Luzern gegeben und zur WEF-Zeit ist die Schweiz ein allgemeines Magnet für internationale Treffen (siehe Zürich). Das WEF-Wort it zu einem Schweiz-Wort geworden.
Was ich damit sagen will? Das WEF ist beste Standortförderung für die Schweiz als Ganzes. Und ein Symbol dafür, was gute Standortförderung ausmacht: Gute Standortförderung schafft das Zusammentreffen von bedeutenden Akteuren. Gute Standortförderung schafft einen Kult. Was das WEF hier mit internationaler Ausstrahlung bewerkstelligt, kann auch auf lokal-regionaler Ebene gelingen. Aber nicht von heute auf morgen. Es braucht eine Idee und ein Konzept und den Willen von Politik und Wirtschaft, Mittel bereitzustellen, um einen solchen Anlass durchführen zu können. Es braucht Infrastrukturen, Sponsoren, Medienpartner und vor allem: Es braucht Geduld. Alle solchen Anlässe sind erst nach mehreren Jahren zu Kultveranstaltungen geworden. Diese sind jedoch unschätzbar wertvoll, wie auch das Beispiel des WEF aufzeigt.
Was Sie als Gemeindepräsident, als Gemeindepräsidentin tun können? Geben Sie Anregungen! Hausieren Sie mit der Idee eines überregionalen regelmässigen Anlasses. Ihre Gemeinde muss es nicht selber organisieren. Sie können aber die Wirtschaft und deren Verbände motivieren. Vielleicht durch Schaffung eines Wirtschaftsrates, wie dies die Gemeinden Dietikon und Schlieren im Limmattal machen. Hier werden Ideen diskutiert. Und natürlich viel mehr als das.
Wie eine Idee zu Kult werden kann auf regionaler Ebene zeigt das Wirtschaftspodium Limmattal, das wipo. Aus ursprünglich einem Anlass mit Referat, Podium und Apéro ist nun neu auch ein Event mit Mini-Workshops. Hier trifft sich die Wirtschaft mit der Politik. Aber auch das nicht erst seit heute. Das wipo ist 20 jährig.
Also: Machen Sie einen ersten Schritt.
21.01.2023
Bild: Wipo Limmattal, Ausgabe 2022