Sie habe ihren Job sehr geliebt, er sei abwechslungsreich, interessant, spannend und man könne etwas bewegen. Doch nach acht Jahren an der Spitze der Standortförderung des Kantons Solothurns werde es auch ganz einfach Zeit für eine Veränderung und einen neuen Schritt. «Deshalb habe ich beschlossen, etwas Neues anzupacken.» berichtet Sarah Koch im Gespräch mit Hofer Kommunalmanagement.

Sie sei der Mensch, der neue Herausforderungen liebe, sagt Sarah Koch weiter. Deshalb fahre sie nun auf eine Entdeckungsreise nach Indonesien. «Abschalten, mir eine Auszeit gönnen», das stehe nun im Vordergrund, sagt die passionierte Apnoetaucherin, die Mutter einer knapp 18jährigen Tochter ist.

Zum Thema Wirtschaftsförderung habe sie sich eigentlich immer schon hingezogen gefühlt, berichtet Sarah Koch weiter: «Bereits im Studium, als die Disziplin noch gar keine so grosse Bekanntheit genoss.» Als dann die Stelle etliche Jahre später ausgeschrieben war, hat sie sich darauf beworben und wurde gewählt. Als schöne Momente in ihrer Amtszeit erwähnt Sarah Koch all die vielen Begegnungen und Dialoge mit den unterschiedlichsten spannenden Persönlichkeiten in ganz unterschiedlichen Funktionen. Auch eine GZA-Reise nach Indien habe sie spannend gefunden. Natürlich aber erinnere sie sich an den Biogen-Standortentscheid. Dieser hatte nicht nur für Solothurn, sondern für die ganze Schweiz mit einem Investitionsvolumen von CHF 1,5 Mia Franken und der Schaffung von 400 bis 600 neuen Arbeitsplätzen eine sehr grosse Bedeutung.

Grossen Wert in ihrer Tätigkeit legte Sarah Koch immer auf den Aspekt der Vereinbarung von Beruf und Familie. Aus ihrer Sicht ist das auch zur Linderung des Fachkräftemangels von entscheidender Bedeutung. So initiierte Sarah Koch unter anderem Projekte spezifisch für Frauen in der Unternehmenswelt, beispielsweise mit dem Anlass «Parfum und Performance» oder mit Projekten zur Förderung von familienfreundlichen Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen.

Der Zeitpunkt für einen Wechsel sei auch deshalb günstig, weil mittlerweile die Solothurner Standortförderung mit der Verabschiedung einer Standortstrategie 2030 einen Meilenstein erreicht habe, der aus der Organisation eine umfassende Angelegenheit mache, erläutert Sarah Koch weiter. «Die ganze Breite der Handlungsfelder kann nun mit vielen konkreten Projekten zum Leben erweckt werden.»

Ob sich der Kanton in dieser Zeit verändert habe? Sarah Koch verweist auf ein Bild an der Wand ihres Büros. Es versinnbildlicht das Solothurner Lied mit dem Refrain «Es isch immer eso gsi». So habe sich auch der Kanton in ihrer Zeit als Leiterin der Standortförderung nicht wirklich verändert. «Der Kanton mit seinen Eigenheiten ist geblieben.» Aber es gebe neue Trends in der Gesellschaft, denen sich auch Solothurn nicht habe verschliessen können, meint Sarah Koch und erwähnt Themen wie Digitalisierung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Work-Life-Balance und Individualisierung, Smart Governance, aber auch mobiles Arbeiten. «Diese Trends dürften sich noch verstärken». Auf der Seite der Rahmenbedingungen technischer Natur erwähnt Sarah Koch das revidierte Raumplanungsgesetz, das der «Grünen Wiese» eine neue Bedeutung gebe und seither der Verdichtung Priorität einräume. Bedeutender geworden seien auch der Tourismus mit Aspekten der Naherholung und damit Bereiche wie Langsamverkehr.

Das Finden von Lösungen sei – so die ausgebildete Mediatorin – teilweise durch die Vielfalt der Interessen etwas schwieriger geworden und die Standortförderung habe sich vermehrt auch zu einer Vermittlerinstanz entwickeln müssen. Doch insgesamt sei der Kanton dank seiner neuen Standortförderstrategie gut aufgestellt, um der breiten Palette von neuen Herausforderungen begegnen zu können.