Es liegt ähnlich wie das Limmattal: Entlang eines Flusslaufs, in einer Verkehrsschneise: Das Rontal im Kanton Luzern. Seinen Kern bilden die fünf Gemeinden Ebikon, Dierikon, Root, Buchrain und Gisikon. Das Rontal ist die Verbindungsachse für Zürcher auf dem Weg via Gotthard in den Tessin. Die Raststätte St. Katharina Nord ist deshalb so beliebt, weil sie rund um die Uhr offen hat. Für Rennradfahrer gibt es das Michaelskreuz als kurzen, steilen Berg, für Ruderer lockt der berühmte Rotsee. Fürs Shopping steht die Mall of Switzerland bereit. Mit dem Hund kann man überall spazieren. 

Die Firma Schindler ist der Leuchtturm in sprichwörtlicher Hinsicht, wenn es um die Wirtschaft geht. Ihr Wahrzeichen ist weitherum sichtbar. Und die Region hat sogar eine eigene Zeitung, den rontaler. 20’000 Exemplare erscheinen zweiwöchentlich und gehen in alle Haushaltungen.

Mit der Eröffnung der Autobahn ins Knonaueramt 2009 hat die Entwicklung einen Ball ins Rollen gebracht oder gar eine Flanke gespielt. Die Frage ist nun, ob jemand vor dem Tor steht und den Ball zum Treffer werden lässt.

Eine regionalen Standortförderung, die diesen Namen verdienen würde, besteht nicht. Es gibt zwar einzelne Massnahmen, aber ein koordiniertes Vorgehen scheint nicht sichtbar. Dabei hat sich in dieser Region eine Entwicklung ereignet, die weitherum noch kaum zur Kenntnis genommen wurde.

Und so kommen wir wieder auf das Limmattal zurück: Zwischen 1980 und 2020 ist hier die Bevölkerung um 39 Prozent gewachsen. Und völlig unumstritten ist, dass dieser Region das Prädikat Boomtown zukommt. Doch ist es nichts verglichen mit dem Rontal. Hier wurde die Zahl der Menschen, die hier wohnen um 87 Prozent gesteigert!

Ein Dornröschenschlaf ist es nicht gerade, in dem das Rontal döst. Es läuft schon dies und das. Aber in wirtschaftlicher Hinsicht gäbe es schon noch Potential. Wiederum der Verglich mit der Region zwischen Zürich und Baden: 112’450 Arbeitsplätze gibt es hier. Das Rontal hat gerade mal 19’030.

Eine Verzehnfachung muss eine regionale Standortförderung ja nicht bewirken. Aber beachtliche Potentiale liegen brach.

Hinweis: Die Zahlen im obigen Bericht entstammen einer Broschüre, welche die Initiative „Limmattalstadt“ veröffentlicht hat.

Bildnachweis: Wirtschaftspodium Limmattal, ein Netzwerkanlass der jährlich 1000 Teilnehmer hat. Auch im benachbarten Seetal gibt es Netzwerkanlässe. Zudem führt der kantonale Gewerbeverband ebenfalls Netzwerkanlässe durch.