Ja ja, jetzt kommt sie wieder: Die Statistik von CRIF, die zeigt, welche Kantone Firmen verloren haben und welche dazugewonnen. Und natürlich nutzen Die Standortförderungen der Gewinner die Statistik für ihre Promotion. Soweit, so verständlich.

 

Dennoch bin ich der Meinung, qualitätsvolle Standortförderung misst sich eben gerade nicht an der Zahl der Neuansiedlungen. Alle Messkriterien, die in diese Richtung gehen, setzen falsche Anreize für Menschen, die aktiv sind in der Standortförderung. Auf welcher Stufe auch immer.

 

Natürlich spielt es eine Rolle, ob die Standortförderung gut und fleissig ist oder nicht. Aber es gibt ganz andere Gründe für eine Standortwahl, die durch noch so kluge Standortförderung nicht zu beeinflussen sind.

 

Es ist ein etwas gewagter Vergleich, aber ich bringe ihn trotzdem: Genauso wie man einen Einbürgerungsentscheid nicht dem Scherbengericht einer Volksversammlung unterstellen sollte, genauso macht es keinen Sinn, das Wohl und Wehe eines Jobs von der Anzahl der Ansiedlungen abhängig zu machen.

 

Wie gross ist denn der Beitrag? Es gibt durchaus Stimmen die sagen, er ist klein. Firmen kommen und gehen ohnehin, wie es ihnen passt. Ich kenne keine wissenschaftliche Studie, die den Nutzen von Massnahmen der Standortförderung gemessen hätte.

 

Und dennoch scheint mir dieser Denkansatz, so logisch er klingt, falsch. Die Aussage, was man nicht messen kann, solle man lassen könnte man ja auch für jede Werbung anwenden. Man tut es aber nicht. Obwohl man weiss, oder zumindest vermutet, dass die Hälfte aller Werbegelder zum Fenster hinausgeworfen ist. Aber man weiss nicht welche Hälfte. Darum wirbt man weiter.

 

Für die Standortförderung bedeutet das dasselbe: Aktion mit Mass. Es muss jemand da sein, der Standortförderung betreibt, Ansprechpartner für Firmen ist, Service bietet und vor allem: Wertschätzung. Aber das Budget soll begrenzt sein. Masshalten macht Sinn.