«Standortförderung bringt eh nichts.» Dieser Glaubenssatz will und will in vielen Gemeinden nicht verstummen. Gehen wir hier mal der Sache etwas nach. Ich stelle mal eine Frage:

Ist der Glaubens-Satz «Standortförderung bringt eh nichts» eigentlich wahr? Viele sagen ja. Dann frage ich nach: Kann man denn mit absoluter Sicherheit wissen, dass dieser Satz wahr ist? Natürlich nicht. Man hat ja noch nicht alles probiert, was überhaupt zu Standortförderung gehören könnte.

Deshalb eine dritte andere Frage: Was passiert, wie reagiert man, wenn man an diesen Gedanken glaubt? Was für ein Gefühl löst dieser Gedanke aus? Was macht also der Satz wohl mit dem, der ihn ausspricht? Löst er ein Hochgefühl aus? Gibt er Kraft und Glückseligkeit, macht er souverän? Ich glaube nicht. Der Satz macht doch eher depressiv. Lethargisch im besten Fall. Vor allem aber hilflos.

Darum mal anders. Was wäre man ohne diesen Gedanken? Was wäre, wenn man diesen Gedanken nicht mehr aussprechen würde? Wenn er einfach weg wäre? Wäre dann nicht auch zumindest das negative Gefühl, das mit dem Hegen dieses Satzes verbunden ist, verschwunden und weg? Mit Sicherheit. Man würde das Thema Standortförderung ohne dieses Vorurteil angehen. Offen sein für Neues.

Und so komme ich zum «Umkehr-Experiment». Man stelle sich in Gedanken einmal die Umkehrung dessen vor, was der Glaubenssatz «Standortförderung bringt eh nichts» zum Inhalt hat? Einfach so zum Spass!

Das klänge dann etwa so: «So viele Beispiele von Aktionen der Standortförderung wurden in verschiedenen Gemeinden realisiert. Wenn nur eine Aktion davon auch unseren Standort etwas besser publik machen würde oder unseren Firmen eine bessere Betreuung garantiert, dann haben doch schon viel gewonnen.»

Wie fühlt sich diese Umkehrung an? Messen Sie die beiden Gefühle. Das Gefühl bei «Standortförderung bringt eh nichts» und «es gibt so tolle Beispiele, die sichtbar sind». Was macht mehr Mut? Bringt Zuversicht? Ich denke es ist eindeutig der zweite Satz: Er gibt Mut, Kraft, Zuversicht und flösst Selbstvertrauen ein. Ganz nach dem Motto: Es ist nicht alles, was man in Angriff nahm, wirklich zu einem positiven Ende geführt worden. Aber gewiss ist, dass nichts zu einem glücklichen Ende führte, das man nicht irgendwann mal in Angriff genommen hat.

Und so wird aus der ganzen Glaubenssache eine Haltungssache. Wer glaubt, dass Standortförderung nichts bringt, der wird auch nie Erfolge mit ihr verbuchen.

Vorsicht also vor Glaubenssätzen. Sie sind nicht selten Gedankenschrott. Sie gehören auf die Müllhalde der Bedenkenträger. Ganz nach dem Motto: «Geht eh nicht», sagten alle. Und glaubten daran. Bis einer kam und das nicht wusste und es einfach machte.

(Impulse zu diesem Beitrag verdanke ich einem Buch von Byron Katie «The Work»)

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