Er ist ein Stararchitekt. Er ist berühmt. Er war an der ETH. Er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Und er hat – neben vielem anderen – den Novartis Campus in Basel designt: Der Römer Vittorio Magnago Lampugnani.

Nun kommt er zu Wort in der Firmenpublikation von Halter Immobilien. Seine These für Städtebau: Baut Agglomerationen um. Zieht keinen Kreis um die Stadt, der dazu führt, dass draussen Agglomerationen wuchern. Macht aus jedem Stück in der Agglomeration ein Stück Stadt. Er ist gegen die Architektur der gängigen Grosseinkaufszentren, die sich wie Städte geben. Sie seien mit all ihren Angeboten wie Einkauf, Café, Fitness lediglich Surrogate dessen «was die Stadt ungleich besser» machen könne.

Sein raumplanerisches Denken beginnt bei den Freiräumen. Seit 10 Jahren (Jubiläum!) gilt Verdichten als Mass aller Dinge bei uns in der Schweiz. Doch eine «kluge und angemessene» Verdichtung verlange nach Kompensation. «Diese bieten die Freiräume.» Damit seien jedoch nicht unwirtliche Brachen gemeint und auch nicht diffuse Restflächen, sondern Strassen, Plätze, Garten- und Parkanlagen. Sie müssten zusammenhängend entworfen und sorgfältig gestaltet werden. «Sie müssen sogar, wo immer es geht, zeitlich vor den Häusern geplant werden».

Als gutes Beispiel nennt Lampugnani den Horner Geest Platz in Hamburg. Eine offene Hofbebauung definiere klar den neuen Platz und eine ebenfalls neue Allee und im Inneren entstehen neue, geschätzte, gemeinschaftliche Gärten. Diese gemeinsamen Räume bilden für Lampugnani das «soziale Rückgrat einer Nachbarschaft.» Alle Dinge des täglichen Gebrauchs sollen in einem Umkreis von 500 Metern verfügbar sein.

Lampugnani meint abschliessend, es brauche einen politischen Anwalt, der Planungen mit Blick auf das Gemeinwohl initiiert. Das ist auch aus meiner Sicht sicher richtig wobei ich zweifle, ober der Anwaltsbegriff es wirklich trifft. Ich denke es braucht auch visionäre Köpfe mit Kompetenzen, was ein Anwalt in der Regel nicht hat, er ist bloss mandatiert. 

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