Mit dieser Zielsetzung verfasste die Standortförderung Basellandschaft zusammen mit dem Amt für Migration und Bürgerrecht eine sehr umfassende Machbarkeitsanalyse. Für den Kanton in der Nordwestschweiz sollte geprüft werden, mit welchen Mitteln und Massnahmen der folgenden Zielsetzung entsprochen werden kann: Dem Fachkräftemangel in der Region abhelfen und dem intensiven Wettbewerb um Spitzentalente begegnen. Zwei Themen standen im Vordergrund: Wie können Unternehmen bei der Gewinnung und langfristigen Bindung globaler Talente unterstützt werden? Und: Wie kann eine verbesserte Willkommenskultur die Attraktivität für Talente bei der Um- und Ansiedlung fördern?

Ein Ergebnis der Untersuchung liegt in der fehlenden Bekanntheit von Angeboten flankierender Natur für Mitarbeitende aus anderen Ländern. Wo finden sich Versorgungseinrichtungen in der Region? Wo Schulen und Wohnungen, die den Bedürfnissen und Erwartungen der internationalen Fachkräfte entsprechen? Zwar seien – so die Studie – wichtige Informationen auffindbar, sie lägen jedoch zerstreut und teilweise nicht leicht auffindbar.

Als strategische Lösung wird ein One-stop-Shop Portal vorgeschlagen, das «Global Employees Living Community Network» für den virtuellen Austausch und das physische Engagement. Damit soll «das Leben für die Global Employees in der Region Basel in vielerlei Hinsicht» verbessert werden.

Auch sollen Visa und Arbeitsbewilligungen online verlängert werden können. Die Sprachenvielfalt für Behördendienstleistungen soll gesteigert, der Kontakt zur einheimischen Bevölkerung aktiver unterstützt und die steuerliche Beratung sowie die Unterstützung bei der Ansiedlung ausgebaut werden. Auch kulturelles Coaching und Veranstaltungen für Ehepartner sollen die Integration erleichtern. Diese und zahlreiche weitere Massnahmen sollen dazu beitragen, dass dem Fachkräftemangel für die Region die als ein Biotechnologisches Zentrum gilt, Abhilfe geschafft werden kann.

Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatungsfirma Magniti GmbH und finanzieller Unterstützung der Basellandschaftlichen Kantonalbank. Basis bildeten Experteninterviews in Verbindung mit einer Online-Umfrage.

Wie es nun weitergeht, beschriebt Thomas Kübler, Leiter der Standortförderung des Kantons Basellandschaft, auf Anfrage, wie folgt: In einem Workshop soll aus einer langen Liste von rund 40 Massnahmen eine Short List von rund 10-12 Punkten entstehen. Anschliessend folge ein Finanz-, Zeit- und Organisationsplan für die Umsetzung. «Im dritten Quartal wird dann das zweite «GEs Network Forum» stattfinden, an dem eine breitere Öffentlichkeit über den Projektfortschritt informiert wird.» Zentral sei, so Kübler weiter, dass es sich hier um einen permanenten, gemeinsamen Prozess handle, eine «Co-Creation», um eine «living network community» zu bilden. Das Ganze sei kein Projekt des Staates allein, sondern ein «interaktives, gemeinsames Arbeiten an den Rahmenbedingungen.»