
Wenn ich in der Folge von Gemeindepräsidentinnen schreibe, so geschieht dies aus Gründen der einfachen Lesbarkeit. Selbstverständlich sind die Männer immer auch mitgemeint.
Sie sind also Gemeindepräsidentin. Gemeindepräsidentinnen sind vielbeschäftigte Menschen. Das Milizsystem erfordert Ihren vollen Einsatz. In aller Regel sind Gemeindepräsidentinnen mit einem ganzen Portfolio von Aufgaben ausgestattet. Sie haben möglicherweise noch einen Beruf, sie haben eventuell Betreuungsaufgaben verschiedener Art. Jedenfalls ist der Tagesablauf von Gemeindepräsidentinnen stark befrachtet.
Wer viel zu tun hat, hat zwei Möglichkeiten: Er tut einfach was er kann, oder er geht etwas systematischer an die Sache heran um sich zu optimieren.
Ich meinerseits habe immer wieder versucht, mich dahingehend weiterzubilden, dass ich meine Arbeitsmethodiken stetig verbessern konnte. Dies bedeutet nicht einfach, effizienter zu werden, schneller zu lesen, Aufgabenlisten zu erstellen und sich besser zu organisieren.
Nein, mir ging es immer darum, tiefer zu gehen. Warum tue ich das, was ich tue? Was ist überhaupt mein Ziel? Bin ich motiviert? Macht mir Spass was ich tue? Erst danach ging es um die Frage des «Wie».
Bei der Beschäftigung mit diesen Fragen sind mir einige Bücher in die Hände geraten, über deren Inhalte ich heute sprechen möchte.
Eines meiner wichtigsten Erkenntnisbücher war jenes von Bodo Schäfer. Er hat ein Buch verfasst unter dem Titel «Die Gesetze der Gewinner. Es beschreibt 30 Strategien mit Denk-, Herangehens- und Handlungsweisen, um persönlichen und beruflichen Erfolg zu befördern. Das Buch wird in Rezensionen beschrieben als ein überzeugender Leitfaden für erfolgreiche Menschen. Ich möchte das bestätigen. Ich habe seine 30 Strategien persönlich auf 11 eingedampft. Das geht. Und mnemotechnisch habe ich diese an die Buchstaben der Worte “Bodo” und “Schäfer” angehängt. Jeder Buchstabe eine Strategie. Ab und zu rufe ich mir alle in Erinnerung, wenn ich auf einen Zug warte, zum Beispiel.
Ein weiteres Buch, das mir Hinweise gegeben hat, ist jenes von Timothy Ferriss «Die 4 Stunden Woche». Ein Wegweiser für eine Flucht aus dem Hamsterrad und ein Manifest für eine neue Gewichtung zwischen Leben und Arbeiten. Die wichtigste Strategie daraus: Mut zur Lücke. Nur den Fokus pflegen. Alles andere delegieren oder einfach schlicht sein lassen. Seit ich das Buch las, delegiere ich, soviel ich kann. Und habe kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich nicht jede Mail gerade blitzartig und sofort priorisiere und sieben Antwortentwürfe schreibe, um an Ende dann doch (noch) nicht zu antworten. Ein weiterer wichtiger Baustein für mich war «Die Macht der Disziplin: Wie wir unseren Willen trainieren können» (von John Tierney und Roy F. Baumeister). Ja richtig: Disziplin lässt sich lernen und trainieren wie ein Muskel. Natürlich braucht es die richtige Trainingsmethode, aber es geht. Man glaubt gar nicht, wieviel Zeit und Ärger man spart nur schon dadurch, dass man sich diszipliniert angewöhnt, Dinge immer am selben Ort zu versorgen. Ja, es sind die Kleinigkeiten, die am Ende sehr viel ausmachen. Beispiel gefällig? Ich trinke zum Kaffee keinen Zucker. Ein guter Freund von mir jedoch, der mich ab und zu im Büro besucht, jedoch sehr gerne. Was tue ich im Restaurant? Ich bestelle einen Kaffee und immer wird er mit einem oder sogar zwei Zucker geliefert. Den nehme ich nach Hause und bewahre ihn für meinen Freund auf. Was daraus in den letzten paar Wochen geworden ist, sehen Sie im Bild zu diesem Blog-Beitrag. Kleine Dinge, ständig wiederholt, können eine enorme Veränderung bewirken. Auch dazu übrigens gibt es ein schönes Buch, das ich mit Gewinn las: «Die 1% Methode» von James Clear.
Gehen wir aber nun noch in das Thema der Effizienz hinein. Dazu las ich «Die 7 Wege zur Effektivität: Prinzipien für persönlichen und beruflichen Erfolg» (von Stephen R. Covey). Darin geht es um Pro-Aktivität und Verantwortung für einen selbst, die Priorisierung, das Schaffen von win-win-Situationen durch Einfühlen und Verständnis sowie Teamwork und Integrität.
Und hier noch ein paar weitere Buchhinweise, auf die ich nicht im Detail eingehe, die ich aber als Empfehlung weitergeben würde:
Gespräche führen mit Hirn und Herz: Die Wissenschaft guter Kommunikation (von Ben Kimura-Gross)
Nicht labern, machen! Wie Sie in die Gänge kommen und am Ball bleiben (von Brian Tracy)
Die Macht der Gewohnheit: Warum wir tun, was wir tun (von Charles Duhigg)
Depression und Burnout loswerden: Wie seelische Tiefs wirklich entstehen, und was Sie dagegen tun können (von Klaus Bernhardt). Nicht nur für Depressive oder -gefährdete eine gute Lektüre. Wer hat schon jeden Tag von Morgen bis Abend nichts als nur eine Hochstimmung!
Ihr
Bruno Hofer
10.11.2021
ps. Fast hätte ich’s vergessen. Die wichtigste Einstiegslektüre für eine Gemeindepräsidentin ist natürlich mein Merkblatt zur Einführung ins systemische Kommunalmanagement. Sie können es gerade hier herunterladen. Viel Erfolg!