Verhindern föderalistische Strukturen Direktinvestitionen aus dem Ausland? Ist das System Schweiz zu wenig einladend, wenn es um das Anlocken von ausländischen Unternehmen geht? Wäre wirtschaftlich ein Gewinn damit verbunden, wenn der Foederalismus zurückgedrängt und zentralistische Strukturen mehr Gewicht hätten? Nein. Sagt eine Studie.

 

Gewiss: Für Gemeindeverantwortliche ist schon das Stellen der Frage eine Blasphemie. Was, wenn nicht der Foederalismus mit seiner Gemeindeautonomie bildet den Duktus einer funktionierenden staatlichen Struktur mit Erfolgscharakter!

 

Da dies jedoch auch mit einem Dickicht an Regelungen verbunden ist, ist das System nicht über alle Zweifel erhaben. Doch jetzt können Gemeindeverantwortliche aufatmen. Auch von professoraler Seite wird bestätigt, dass der Foederalismus kein Hemmschuh ist für Direktinvestitionen aus dem Ausland.

 

Eine Studie unter Mitwirkung von Prof. Christoph A. Schaltegger von der Universität Luzern kommt zum Schluss: «Föderalismus fördert Investitionen aus dem Ausland, zumindest wenn die föderalen Strukturen korreliert sind mit einer hohen Steuerautonomie.

 

In der Theorie ist unklar, ob viel Foederalismus in einem Land ausländische Direktinvestitionen hemmen Einerseits fördert er Steuerwettbewerb, anderseits können verschiedene Staatsebenen parallel zulangen bei den Steuern. Eine konkrete Analyse von 128’000 grenzüberschreitenden Unternehmensübernahmen in über 200 Ländern zeigt, dass Regierungen mehr ausländische Direktinvestitionen anziehen, wenn sie ihre Steuersätze autonom festlegen können, als föderalistisch organisiert sind.

 

Studienautoren waren Lars P. Feld, Ekkehard A. Köhler und Leonardo Palhuca vom Walter Eucken Institut, sowie Christoph A. Schaltegger von der Universität Luzern.

 

Bruno Hofer – 06.02.2024

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(Bild: kmg)