
Gut gemeint ist nicht immer gut gelungen – Citymanagement-Projekt in der Stadt Zürich
Es sollte zu einer Belebung der Innenstadt führen. Doch beklagt wurden Umsatzeinbussen beim Gewerbe. Das kam so: Im letzten Sommer beschloss das Stadtzürcher Tiefbauamt eine Strassensperrung in der Innenstadt. Ziel war die Belebung. Unter dem Motto «brings uf d’Strass» sollte Aufenthalt und Begegnung gefördert werden.
Nun wollen bürgerliche Politiker den Kredit für eine Wiederholung der Aktion aus dem Budget verbannt wissen.
Auslöser des Antrags ist eine Umfrage aus Gewerbekreisen die – gemäss NZZ vom 08.12.2021 Seite 11 – Resultate geliefert habe, die «vernichtend» seien.
Teilgenommen hatten Gewerbetreibende verschiedener Branchen. Fast alle befragten mussten einen Umsatzeinbruch beklagen. Geklagt wurde über «Störungen, Lärm und Abfall». Viele Automobilisten seien durch die Verkehrslenkungsmassnahmen verunsichert worden. Kritisiert wurde auch die Informationspolitik der Stadt. Die Mehrheit sprach sich jedenfalls gegen eine Wiederholung aus.
Niemand der Befragten gab zu Protokoll, dass das Quartier dadurch belebt worden sei. Demgegenüber zeichnet die Stadt Zürich ein positives Bild. «Die Auswertungen zeigen, dass die umgestalteten Strassen jeweils ab dem späten Nachmittag und am Wochenende stark genutzt wurden.» heisst es auf der Webseite.
Das Beispiel zeigt:
Ob Strassensperren ohne spezifisch gestaltete flankierende Massnahmen zu einem erfolgreichen Projekt des City Managements wird, ist somit nicht in jedem Fall garantiert.
Ihr
Bruno Hofer
08.12.2021