Im Mittelalter war das mit dem Müll einfach: Man schmiss ihn aus dem Fenster in einen vorbei fliessenden Kanal. Allerdings gab das dann Pest und Cholera.

Heute ist es kompliziert: Es wird zerlegt, es wird aufgedröselt, es wird auseinandergeschraubt, kurz: Es wird getrennt und fachgerecht entsorgt, Energie daraus gewonnen. Mühsam zwar, aber Pest und Cholera sind Geschichte und der Müll hat neuen Nutzen.

Dreh und Angelpunkt der Trennerei ist der Abfallkalender. Diese segensreiche Einrichtung strukturiert unser Müll-Jahr einwandfrei und zuverlässig. Muss aber ständig konsultiert werden. Man kann das zwar auch für die Familientermine und -aufgaben einsetzen. Man kann den gedruckten Abfallkalender in der Küche aufhängen und das ganze Familienjahr darum herum strukturieren. Post-It Zettelchen leisten gute Dienste. «Ferien planen», «Geschenk für Geschwister kaufen», «Mama wieder mal anrufen», etc. Ein bisschen kompliziert ist es trotzdem.

Man kann sich aber auch via Handy alarmieren lassen. Zumindest wenn man in der Region Luzern lebt.

Die Firma REAL (Recycling, Entsorgung, Abwasser Luzern) in Emmenbrücke machts möglich. Die 2012 als Gemeindeverband für Kehrichtbeseitigung und Abwasserreinigung gegründete Organisation ist heute das Entsorgungs- und Recycling-Unternehmen der Region Luzern, «das für die Gemeinden die Gesamtverantwortung bei der Bewirtschaftung von Siedlungsabfällen und -abwässern sowie der Energiegewinnung daraus übernimmt», wie es im Leitbild auf der Webseite heisst.

Wer nicht verpassen will, seinen Karton rechtzeitig zum Abholen bereitzustellen, holt sich auf der Webseite «sammelkalender.ch» Informationen über den Download der Sammelkalender-App. Auf ihr kann gezielt eingegeben werden, dass man beispielsweise immer einen Tag vor der nächsten Sammeltour für den Altkarton alarmiert werden möchte. Gleiches gilt auch für Grüngut, Papier sowie Kehricht und Sperrgut.

Neben der Entsorgung für Stadt und Region Luzern sind auch Abfallverbände in den Kantonen Schwyz, Zug und Uri mit von der Partie. Es ist auch möglich, die Push-Meldungen für mehrere Standorte zu abonnieren, beispielsweise dann, wenn jemand in Zug wohnt, aber eine Ferienwohnung im Kanton Uri hat. Wer informiert sein will, wählt seine Gemeinde und seine Strasse aus und wird zuverlässig orientiert.

Zudem bietet die App nützliche Informationen rund um sämtliche Abfallarten und deren Entsorgungsvorschriften und zeigt, wo in der Nähe sich Recyclinghöfe und Wertstoffsammelstellen befinden. 

Der Raum Innerschweiz zeigt, dass Smart City auch im Bereich der Abfallentsorgung „real“ angekommen ist. So spielte es denn auch keine Rolle, dass die Stadt Luzern unlängst bekanntgab, sie schaffe den gedruckten Abfallkalender ab. Er wird nicht mehr hergestellt und nicht mehr in die Haushaltungen verschickt.

 

Das Bild zur Illustration dieses Beitrags haben wir übrigens mit künstlicher Intelligenz herstellen lassen. Die App heisst Starryai und ist selbsterklärend. Man muss allerdings aufpassen, dass man nicht zu viele Begriffe eingibt, sonst wird es diffus.