Kommunalmanagement, 03.10.2022.- Nur wer Alzheimer-Patienten betreut, weiss wirklich, was das bedeutet. Und wie gross die Erleichterung wäre, wenn ein Alzheimer-Medikament gefunden würde. Jetzt könnte es klappen. Die Hoffnung keimt im Kanton Solothurn. Konkret in Lutherbach. Dort hat die Firma Biogen einen Firmensitz. Sie ist unter anderem spezialisiert auf die Diagnose Alzheimer, verfügt über modernste Produktionsanlagen und hat jetzt gerade Schlagzeilen gemacht. Tolle Schlagzeilen: Der Aktienkurs der Firma schnellte um schiere 40 Prozent in die Höhe. Gute Resultate einer Patientenstudie. Investoren glauben daran.

Was steckt nun aber eigentlich hinter diesem Erfolg, so es denn letztlich wirklich einer werden wird? Zu einem grossen Teil hängt er mit dem Ansiedlungsmanagement der kantonalen Standortförderung Solothurn in Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Behörden zusammen.

Es war eine spektakuläre Geschichte. Am 20. Dezember 2014, wenige Tage vor Weihnachten, traf eine Anfrage von Switzerland Global Enterprise bei der Solothurner Standortförderung ein. Wie man heute weiss, wurden auch andere Regionen angefragt. Die Beteiligten handelten sofort und strichen die Festtage, was ein matchentscheidender Vorteil war. Bereits am 30. Januar konnte der Kanton Pläne und ein Modell bei der Firma Biogen in Zug vorstellen. Mitte Februar kam das positive Feedback und kurz darauf auch eine Teilgenehmigung des Erschliessungsplans. In den Monaten März und April fanden die Verhandlungen zwischen Biogen und dem Kanton statt, der auch Landbesitzer war. Und Ende Mai war es mit den Handshakes besiegelt. Biogen kam nach Lutherbach. Am 17. Juli 2015 begann man bereits mit Bau-Vorbereitungsarbeiten.

Noch ist es ein weiter Weg, bis Alzheimer wirklich beseitigt ist. Die beiden Wirkstoffe, von denen heute die Rede ist, Lecanemab und Aduhelm vermögen zwar, dem Vernehmen nach, den Verlauf zu verzögern, eine Heilung steht aber noch aus.

Für den positiven Fall ist jedoch die Region gerüstet. Es gibt auch Landreserven, die für Erweiterungsbauten genutzt werden könnten. Das Beispiel zeigt: Ein gelingendes Ansiedlungsmanagement braucht vieles: Die richtigen Leute zur rechten Zeit am entscheidenden Ort, Vertrauen, kurze Wege, das Aushalten von Ungewissheiten, einen Kanton, der eine Eignerstrategie hat bezüglich Landerwerben und am Schluss natürlich auch ein Quentchen Glück.

 

Aus Sicht von Sarah Koch, Standortförderin des Kantons Solothurn, lebt der Investitions- und Lebensstandort Kanton Solothurn von erfolgreichen und innovativen Solothurner Unternehmen. „Positive (Welt-) Schlagzeilen von Solothurner Unternehmen freuen uns sehr. Es wäre für den Standort Kanton Solothurn ein tolles Signal, wenn das Alzheimer Medikament für den Weltmarkt dereinst im Produktionswerk in Luterbach hergestellt werden könnte.“ 

 

Bild: Dr. Karl Brander