Eines vorneweg: Die Stadt Luzern muss sich keine Sorgen machen. Die Leuchtenstadt am Vierwaldstättersee darf eine Zunahme der relativen Steuerkraft um mehr als 10 Prozent vermelden in den letzten fünf Jahren. Keine andere City erreichte einen so hohen Zuwachs. Luzern im Vergleich zu den Umlandgemeinden löst Sogwirkung aus.

Doch für die meisten anderen Städte sieht es düster aus: Basel ein Minus von 20,6 Prozent, Genf 11,7; Zürich 11,5; St. Gallen 10,1 Prozent.

Bei näherer Betrachtung ist es allerdings nicht so sehr dramatisch. Die aktuell gemessenen Werte betreffen die Periode von 2016 bis 2021. Im längerfristigen Vergleich: So legte beispielsweise Basel zwischen 2000 und 2016 um ganze 40 Prozent zu und ist aktuell einfach etwas zurückgekommen.

Dennoch macht der aktuelle Trend Sorgen. Die unvorteilhafte Entwicklung der Zentren im Vergleich zu deren Umland macht nachdenklich.

Woran mag es liegen? Avenir Suisse, ein Think Tank und Autor der Vergleichsstudie meint, eine Veränderung der Steuerbelastung ergebe keine Korrelation. Es liegt also nicht daran, dass die Städte ihre Steuern erhöht hätten und damit eine Abwanderung ins Umland provozierten.

Als Gründe für Ansiedlungen listet Avenir Suisse an erster Stelle eine effiziente Verwaltung auf. Gefolgt von Faktoren der Lebensqualität, als da sind: Gutes Bildungswesen, gute Infrastruktur, städtebauliche Qualitäten sowie die Immobilienpreise. Diese Aspekte seien ausschlaggebend für die Ansiedlung und den Verbleib von zahlungskräftigen Steuerzahlern.

Lakonisch schliesst der Think Tank «Die Städte sind gut beraten, sich vermehrt Gedanken um ihre wirtschaftliche und damit auch gesellschaftliche Attraktivität zu machen.»