Hausbesuche in Zeiten von Corona? Simon Hertig, Gemeindepräsident von Arni im Kanton Bern sorgt für seine Risikogruppe. Gemeinsam mit seinen Ratskollegen erstellte er eine Liste von jenen, die allein leben. Wer jemanden kennt, nimmt Kontakt auf und offeriert Hilfe. Zum Beispiel für den Einkauf von Lebensmitteln. Es ist erwiesen: Die Betroffenen schätzen diesen Einsatz sehr. Auch ein Flugblatt ist in Vorbereitung. Arni ist ein Vorbild. Das Beispiel zeigt: Kontakt aufnehmen ist sicher richtig. Telefonieren, eine Mail senden oder auch einen Brief schreiben mit hilfreichen Informationen. Normalerweise würde man das auch mit einem Hausbesuch verbinden. Ob es klug ist, in wirklich jedem Fall einen solchen Hausbesuch abzustatten, ist zu überlegen. Diese Treffen müssen wohl bedacht und strikt geplant sein. Wer besucht, muss sich bewusst sein, dass er Träger sein kann, auch wenn er noch nichts spürt. Und ist hoch-infektiös. Selbstverantwortliches Handeln bedeutet: Abstand halten, keine Hände schütteln und alle Hygienemassnahmen einhalten. Selbstverantwortliches Handeln bedeutet nicht nur dafür sorgen, dass man es nicht erhält, sondern auch dafür sorgen, dass man es nicht anderen gibt, wenn man noch nichts spürt. Selbstverantwortung heisst hier auch Verantwortung für die Anderen. Am besten man trägt einen Mundschutz. Auch ein einfacher bietet schon gewisse Sicherheit. Ältere Menschen müssen vor einer Ansteckung unbedingt geschützt werden. Die Risikogruppe pflegen ist richtig. Das gehört zu den Massnahmen einer verantwortungsvollen Wohnortförderung. Eigentlich ja eine Selbstverständlichkeit. Es wirklich ganz richtig zu tun ist hingegen lebenswichtig. Hier liegt der Vorteil der kleinen Gemeinden: Da kann der Gemeinderat noch direkt für seine Bewohner sorgen. Das wäre eigentlich auch noch ein Argument gegen die Gemeindefusionitis. Je grösser, je anonymer, je gefährlicher für Gefährdete. Aber davon handelt dieser Beitrag ja nicht 😊
Ihr
Bruno Hofer
Hofer Kommunalmanagement AG
Riniken
Weitere Unterlagen zum Kommunalmanagement