
In letzter Zeit interessiert mich das Thema Smart City ganz besonders. Ich bin immer noch fasziniert vom Anlass in Lenzburg, wo an einem Smart City Lab Innovative Leute innert dreier Tage ganze Projektdesigns zusammengestellt haben. Ich habe hier darüber berichtet.
Wie eine mittlere Schweizer Gemeinde der Smart City Herausforderung mutig begegnet, darüber möchte ich heute sprechen. Der Standortförderer von Dietikon, Adrian Ebenberger ist im Teilpensum angestellt. In seiner Amtszeit hat er bereits zahlreiche Impulse gesetzt und hier mit einer echt smarten Smart City Strategie ein neues nachahmenswertes Produkt geschaffen. Seine Strategie ist vor allem eines nicht: Langfädig, nichtssagend und in Gemeinplätzen ergehend. Sie ist im Gegenteil ganz konkret. Auf lediglich 12 Seiten legt er klar strukturiert und deutlich dar, was bisher geschah, wo man heute steht und wohin die Reise gehen soll. Die Kapitel sind oft in Frageform betitelt. Fünf Kapitel und eine Schlussbetrachtung. Das ist schon alles.
Treiber der Strategie ist eine Partnerschaft der Behörden mit einer Unternehmung. Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich haben sich ihrerseits vernetzt. Mit dem Bundesamt für Energie. Auf dieser Ebene ist die Smart City Innovation Challenge SCIC angesiedelt. Gemeinsam hat die Stadt Dietikon mit den EKZ am Projektwettbewerb teilgenommen. Thema: «Smart City im öffentlichen Raum erlebbar machen.» Und gewonnen!
Seit dieser Stunde ist das Thema Smart City in Dietikon verankert und hat an Fahrt aufgenommen. Jetzt geht es konkret um eMobility Ladestationen, einem öffentlichen WLAN im Stadtzentrum, einer digitalen Regelung des Verkehrsaufkommens und des Parkplatzmanagements und natürlich um Sensoren für Luft, Lärm und Temperatur. Und das alles vernetzt über ein Dashboard, über das die eingesetzten Technologien überwacht und gesteuert werden können.
Das Beispiel zeigt: Es braucht die richtige Idee, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Und es braucht die Vernetzung und die Kultur einer offenen Zusammenarbeit. Die Smart City Strategie von Dietikon zeigt auf, dass der Nutzen der Investition in die Digitalisierung weitreichend ist und letztlich nichts anderes darstellt als die Förderung eines Standortes. Die Strategie ist hier einsehbar.
Damit reiht sich die Smart City Strategie von Dietikon ein in eine breite Palette von aktuellen Bestrebungen auf verschiedenen Ebenen.
Dubai rüstet sich, eine weltweit vorzeigbare Smart City zu werden. Nach Abschluss der um ein Jahr verschobenen EXPO 2020 soll ab März 2022 ein neuer Stadtteil entstehen, der weltweit einmalig ist und somit als Smart City Vorzeigecharakter hat. Die NZZ berichtete ausführlich darüber.
In Europa scheint das Land Dänemark besonders weit fortgeschritten zu sein. Dies jedenfalls gemäss einem Index der Europäischen Union.
Aber auch in der Schweiz haben sich Initiativen koordinativ gebildet und sind im Smart City Hub vereinigt.
Auch Kantone und Städte gehen voran. So haben beispielsweise St. Gallen und Luzern unlängst ihre Strategien publiziert und verabschiedet.
Doch das Thema ist nicht nur für Grosse gut. Auch mittlere Gemeinwesen wie Dietikon im Limmattal setzen auf die Karte einer Smart City Strategie. Standortförderer Adrian Ebenberger hat sie verfasst.
Wenn ich dies hier aufliste, so deshalb, weil ich denke, dass das Thema grosses Potential hat, um das Leben der Menschen zu vereinfachen und Zeit und Mittel freizuspielen für die Lösung vieler Probleme in unserer Zeit. Deshalb habe ich denn auch das Resultat meiner Recherchen und Beobachtungen zum Thema in einem neuen Merkblatt verfügbar gemacht. Es trägt den Titel «Smart City meistern» und kann auf unserer Webseite heruntergeladen werden.
Ihr
Bruno Hofer
07.12.2021