Kommunalmanagement, 12.10.2022 – Wie fit sind Schweizer Gemeinden in Sache Digitalisierung unterwegs? Wer diese Frage beantworten will, muss selber forschen und suchen. Das Gemeinderating gibt dazu leider keinerlei Auskunft, auch das Städteranking nicht. Eine flächendeckende Übersicht dazu gibt es nämlich nicht. Bekannt ist zwar der Städtemonitor der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Zusammenarbeit mit KPMG Schweiz, doch diese deckt lediglich 171 Gemeinden ab. Gewisse Umfrage-Ergebnisse dazu gibt es auch vom Verein «Myni Gmeinde» mit immerhin 760 von rund 2000 Gemeinden der Schweiz. Doch das sind Momentaufnahmen.

Ganz anders in unserem nördlichen Nachbarland. Da gibt es den fundierten Smart City Index. Ein Digitalranking der deutschen Grosstädte. Fünf Themenbereiche werden beleuchtet. 11’000 Datenpunkte sind erfasst, werden überprüft und qualifiziert. Die Ergebnisse sind für jede Stadt einzeln abrufbar. Im Index 2022 hat Hamburg die Nase vorn, vor München und ja, wirklich: Dresden! Köln, Stuttgart und Nürnberg folgen auf den Rängen. Das Schlusslicht bildet Erfurt.

Erfasst werden Städte ab 100’000 Einwohnenden. Ihnen wird Gelegenheit geboten, zu den Resultaten Stellung zu nehmen. Behandelt werden etwa Fragen wie: Wie hoch ist der Anteil von Elektrofahrzeugen? Wie digitalisiert ist die Kommune für die öffentliche Kundschaft? Wie viele intelligente Ampelanlagen gibt es? Wie steht es mit Sharing-Angeboten im Verkehr? Das Rating kann in fünf Themenbereichen analysiert werden: Gesamtwertung, Verwaltung, Energie und Umwelt, IT und Kommunikation, Mobilität sowie Gesellschaft.

Verantwortlich für den Smart City Index 2022 ist bitkom, eine Vereinigung, die 1999 gegründet wurde, heute mehr als 2000 Mitgliedsunternehmen umfasst und zum Ziel hat, Deutschland zu einem weltweit führenden Digitalstandort zu machen.

Vielleicht wäre es gar nicht schlecht, wenn in der Schweiz auch so ein Rating entstehen würde. Oder? Wer packt es an?