Vor knapp sechs Jahren entstand die Organisation «House of Winterthur» aus der Fusion von «Standortförderung Region Winterthur» und «Winterthur Tourismus». Zeit zurückzublicken und zu fragen, was die Fusion konkret gebracht hat. Für Samuel Roth, der House of Winterthur seit gut zwei Jahren leitet, hat sich die Zusammenlegung der Belange des Tourismus mit jenen der herkömmlichen Standortförderung in vielerlei Hinsicht bewährt. «Arbeitskräfte legen heute mehr Wert auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance und schätzen deshalb das grossartige Freizeit- und Kulturangebot in der Region Winterthur. Geschäftsleitungen schauen, dass ihre Mitarbeitenden an einem attraktiven Ort wie Winterthur arbeiten können, wo nebst den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch die Lebensqualität stimmt. Es macht deshalb Sinn, diese Standortvorteile aus einer Hand zu bewerben.»

Die Schweiz ist ein glückliches Land. Gemäss dem neusten «World Happiness Report» liegt die Schweiz auf Rang vier, wie die NZZ berichtet. Dies gilt besonders für die Region Winterthur, wie Direktor Samuel Roth ausführt. 20 Mitarbeitende setzen sich für die Attraktivität des Standorts ein, vernetzten die verschiedenen Anspruchsgruppen wie Unternehmen, Bevölkerung, Touristen oder Studierende untereinander und verbreiten die unzähligen Winterthurer Erfolgsgeschichten.

Winterthur ist, so Samuel Roth im Video-Spot, «ein herausragender Technologiestandort, ein praxisorientiertes Bildungszentrum und grossartige Kulturstadt in einem.» Firmen schätzen den Standort, weil sie dank der in Winterthur ansässigen Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, aber auch der Nähe zu Zürich und zur ETH die nötigen Arbeits- und Fachkräfte fänden. Zudem sei Winterthur das Tor zur Ostschweiz. Viele Ostschweizer ziehen Winterthur als Arbeitsort der Stadt Zürich vor.

Was hat sich seit der Fusion verändert? «Die Stakeholder» so Samuel Roth, «haben in Standortförderungsfragen nur noch einen Ansprechpartner statt bisher deren zwei. Das Marketing für die Region stammt nun aus einem Guss. House of Winterthur fördert zudem die gegenseitige Vernetzung der verschiedenen Anspruchsgruppen.»

Zu diesem Zweck veranstaltet House of Winterthur neu rund 40 Anlässe pro Jahr für seine Mitglieder und weitere Interessierte. Die Formate unterstreichen die Bedeutung von Technologie, Bildung und Kultur für die ganze Region. «An unseren Veranstaltungen präsentieren wir Erfolgsgeschichten, inspirieren, informieren und vernetzen. Besonders erfolgreich ist das Format «Tech-Lunch», in dessen Rahmen Winterthurer Technologieperlen Einblicke in ihre Forschung und Entwicklung gewähren. Diese Woche haben wir zum Beispiel die Firma Scewo besucht, die Treppen steigende Elektro-Rollstühle entwickelt. Im Rahmen des Formats «Smart Health» informieren wir über Gesundheitsthemen und besuchen die wichtigsten Leistungserbringer der Branche.»

Noch gibt es viele Zentren in der Schweiz, die eine Trennlinie zwischen der Tourismus-Förderung und jener der «normalen» Wirtschaftsförderung ziehen. Das Beispiel Winterthur zeigt, dass eine Zusammenlegung das Standortmarketing verbessern kann.

11.03.2023