Sie haben es sicher schon erlebt. Man parkiert im Parkhaus, geht seinen Besorgungen nach, kehrt zurück und staunt: «Wer hat hier in meinem Auto eine Beule gemacht?». Natürlich hat der Verursacher oder die Verursacherin keinen Zettel hinter dem Scheibenwischer hinterlegt, wo die Natel-Nummer draufsteht. Die Person, die den Parkschaden verursachte ist einfach weg. Wer sicheren Winterurlaub machen will ist mit der Walliser Gemeinde Saas Fee gut beraten.

Autos gibt es zwar in Saas Fee seit den 70-er Jahren keine mehr. Die hochalpine Erlebniswelt, in der die Skisaison in der Gletscherwelt bereits gestartet ist, will autofrei sein. Dafür gibt es am Dorfrand eine grosszügige Parkplatz-Möglichkeit. Und diese wird nun mit Hilfe einer digitalen Lösung elegant gemanagt. Sogar künstliche Intelligenz soll im Spiel sein.

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten für Leitsysteme. Das eine sind grüne und rote Lämpchen bei den Parkfeldern. Diese sind dort fix installiert und reagieren auf Sensoren. Das andere sind Kameras. Diese scannen die Parkplätze laufend ab, interpretieren die Bilder und stufen sie ebenfalls als «besetzt» oder «verfügbar» ein. Mit einer einzigen Kamera können auf diese Weise mehrere Plätze gleichzeitig kontrolliert werden. In Saas Fee werden nun alle sieben Stockwerke via Kameras gescannt, die Bilder werden an einen Server gesendet, dort ausgewertet und die Verfügbarkeiten werden in den entsprechenden Zonen auf Anzeigetafeln aufgezeigt.

Diese Lösung stammt von der Firma Cleverways in Baar und ist relativ kostengünstig. Sie ist als Baukastensystem konzipiert und kann mit einem kleinen Budget begonnen werden. Die Kosten für die Sensoren entfallen. Das System funktioniert nicht nur in Einstellhallen, sondern auch im Aussenbereich, sogar wenn Schnee liegt.

Je nach Wunsch können Bilder und Videos auch über Wochen noch zurückverfolgt werden. Was es möglich macht, die Urheberschaft von Parkschäden einwandfrei zu identifizieren. Die Lösung von Cleverways führt somit zu merklichen Zeitersparnissen für Automobilisten und Automobilistinnen, weil sie sich bei der Einfahrt schnell orientieren können über verfügbare Plätze. Die Betreibenden der Parkgelegenheiten haben weniger Aufwand und sie können ihre Angebote auch in Kategorien anbieten (E-Ladestationen, Behindertenplätze, Ganzjahresplätze etc.). Und sie können auf den Anzeigetafeln auch aktuelle Hinweise platzieren allenfalls im Zusammenhang mit Aktivitäten oder Events. Da unnötige Suchfahrten entfallen entsteht auch ein positiver Effekt für die Umwelt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das System so offen konzipiert ist, dass auch bestehende Kameras einbezogen werden können. Das folgende Video zeigt das Resultat im Detail.

Nur eines kann es noch nicht: Die Bezahlfunktion gleich mitintegrieren. Oder etwa doch?