
Viele Gemeinden der Schweiz unternehmen Anstrengungen zur Wohnortförderung. Sie wollen ihre Standorte erlebbarer machen. Und dies geschieht am besten auf eine spielerische Art und Weise. Menschen sollen vertraut werden mit ihrer Umgebung. Nicht nur mit der Aktualität, auch mit der Herkunft. Wenn das Fach Geschichte in den Schulen des Lehrplans 21 schon mehr und mehr verwässert wird, so wollen doch die Behörden von verschiedenen Gemeinden eine Erlebbarkeit in der Zeit möglich machen.
So hat beispielsweise Urdorf jüngst ihren ersten virtuellen Rundgang eröffnet, der es in sich hat. Auf einer Länge von insgesamt fünf Kilometern führt ein Weg über zehn Stationen vom Zentrum in die Peripherie und wieder zurück. Überall sind Tafeln mit QR-Codes angebracht, worüber Informationen abgerufen werden können. Diese Massnahme kommt nicht aus dem Nichts. Und das ist das Entscheidende aus meiner Sicht: Sie ist angelegt im Leitbild des Dorfes, das der Gemeinderat festgelegt hat. Als Massnahme Nummer zwei im Kapitel Digitalisierung ist das Projekt in der Planung festgehalten. Die Einrichtung soll Interessierten gleicherweise zugutekommen, wie all jenen, die sich neu ansiedeln möchten.
Einen etwas spielerischeren Weg eingeschlagen hat die Stadt Freiburg im Uechtland. Auch hier gibt es einen virtuellen Stadtrundgang, doch dieser ist als eine Art Minigolf-Anlage konzipiert. Auf einer Runde mit 18 Löchern erlebt man die idyllische Altstadt von Freiburg, verbindet Sport und Spiel und entdeckt nebenher gleich auch noch die historischen Schätze aus einer der schönsten mittelalterlichen Städte der Schweiz. Besonders als Gruppenerlebnis sehr beliebt. Die Anlage besteht bereits seit über 10 Jahren.
Noch sportlicher geht es in Brugg im Kanton Aargau zu und her. Hier steht die Gesundheit im Zentrum. Man installiert auf seinem Smartphone eine City-OL App und wählt eine von mehreren Bahnen aus. Am Startposten beginnt und endet der Lauf. Die Kontrollpunkte bestehen aus Kunststoffschildern oder Aufklebern, die an Strassenlaternen oder Gebäudefassaden befestigt sind. Erfasst werden sie mit der App auf dem Handy oder durch die Eingabe einer auf dem Schild angebrachten Buchstabenkombination. Alternativ besteht auch die Gelegenheit, das Ganze etwas gemütlicher anzugehen. Dies ermöglicht es dann, beim Erfassen der Kontrollpunkte zusätzliche Information einzusehen zur Örtlichkeit – in Form von Text und Bildern. Wann wird Ihre Gemeinde erlebbar mit einem digitalen Stadtrundgang?