Westschweizer Gemeinden sind stärker auf Social Media unterwegs als jene diesseits des Röstigrabens. Dies zeigt eine Studie der Zürcher  Gromann Partner, eine Agentur für öffentliche Kommunikation. Erstaunliche kulturelle Unterschiede! So verfügen 27,8 Prozent der französisch sprechenden und 28.1 Prozent der italienisch sprechenden Gemeinden über einen Facebook-Account. .in der Deutschschweiz sind es nicht mal 20 Prozent.

Ob 30 oder 20 Prozent. Wenig ist es allemal. Denn eigentlich haben rund drei Viertel aller Erwachsenen (72%) einen Social Media Account. Aber nur 30 Prozent aller Gemeinden setzen diese moderne Form der Zweiwegkommunikation mit digitalen Mitteln ein. Hier besteht ein grosses Potential. Gemeinden könnten mehr tun, um mit ihrer Einwohnerschaft zu interagieren. «Der Einsatz von Social Media für die Schweizer Gemeinden ist noch keine Selbstverständlichkeit» urteilen die Studien-Autoren Luzia Mattmann und Thomas Gromann.

 

Am Beispiel des Kantons Zürich wurden die allgemeinen quantitativen Resultate der nationalen Ebene auf einen spezifischen Kanton heruntergebrochen und qualitativ ergänzt. 73 der 160 Gemeinden nahmen hier teil. Dabei trat zutage, dass für Gemeinden Kommunikation einerseits Chefsache ist und anderseits die Mittel der Webseite und der regionalen Zeitungen am wichtigsten sind. Die Nutzung von Social Media wird höchstens als Imagegewinn gewichtet («Wir sind ein moderner Standort!»). Die meisten finden Social Media unwichtig. Das mag zutreffen im Vergleich zu Steuereinnahmen. Ob der Begriff «wichtig» angemessen war, um herauszufinden, welchen Stellenwert der eine oder andere Kanal hat, bleibe dahingestellt. Immerhin: Nicht alle untersuchten Kanäle werden als gleichermassen unwichtig betrachtet. So schneit LinkedIn vergleichsweise besser ab als Tiktok, das wirklich unter ferner liefen rangiert.

 

Und wirklich: Sehr viele Gemeindeverantwortliche tummeln sich in LinkedIn. Sie halten Ausschau nach Beispielen, die auch für ihren Standort Sinn machen könnten und vermelden Positives und Neuigkeiten auch über ihre Firmen. Von all jenen Gemeinden, die willens sind, ihre Digital-Präsenz auszubauen, äussert eine Mehrheit dies mit LinkedIn tun zu wollen. Nicht zuletzt deshalb, um hier Talente für offene Jobs zu finden.