Riniken, 14.02.2024 – Weil eine Kantonsgrenze mitten durch eine Weide geht und links und recht unterschiedliche Gesetze gelten, eskalierte ein Nachbarschaftsstreit in den Gemeinden Schneisingen (AG) und Niederweningen (ZH). Eine Besitzerin von Pferden kann diese nicht mehr weiden lassen, wie sie will, weil Einsprachen eingingen, die ihr vorschreiben möchten, in welcher Art und Weise sie ihr Grundstück nutzen darf – oder eben nicht. Der Fall ging durch die Medien und erregte grosses Aufsehen.

 

Der Kantönligeist in der Raumplanung ist zu beklagen. Beispiele gibt es viele, auch wenn nur wenige den Einzug in die Boulevard-Presse schaffen. Doch die Konsternation geht auch an den Raumplanungsbüros und Planungsverbänden nicht vorbei, wobei Experten teilweise hoffen, man fände sich schon noch in der einen oder anderen Form eine Lösung. Beispiele zeigen allerdings: Ist das Klima der Verständigung erst einmal zerstört, wird das Finden einer Vereinbarung je länger, je schwieriger. Lachende Dritte sind die Anwälte.

 

Doch vielleicht ist nun damit bald Schluss. In der Region Zürich und den angrenzenden Gebieten, sprich im Metropolitanraum Zürich ist vorgesehen, ein neues Raumordnungskonzept zu schaffen das grenzenlos sein soll. «Metro-ROK 2050».

 

Ziele für den ganzen Handlungsraum sollen geschaffen werden und acht Kantone einschliessen, wo 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung wohnen. Ein weiteres Bevölkerungswachstum wird erwartet. Da muss künftig in funktionalen Räumen gedacht werden, schreibt das Bundesgesetz über die Raumplanung (RPG) vor. Diese Vorgabe soll das neue Vorhaben gerecht werden.

 

So soll das Metro-ROK 2050 einem gemeinsamen fachlichen Verständnis für den gesamten Raum für die Zusammenarbeit der kantonalen Fachstellen der Raumplanung dienen. Die Landschaften werden typisiert und umfassen Stadtlandschaften, Übergangslandschaften mit regionalen Zentren, Kulturlandschafen und eigentliche Naturlandschaften.

 

Das ist sicher sinnvoll und gut. Das Bevölkerungswachstum muss bewältigt werden. Es wird stattfinden, Politik hin oder her. Wenn bei der Bewältigungsstrategie nicht nur die strategische Ebene betrachtet wird, sondern auch die praktische Umsetzung, dann hat das Ganze keine Pferdefüsse.

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