
Eine Firma im Emmental macht Furore in China. Sie eröffnet einen Showroom in Shanghai. Die auf rahmenlose Schiebefenster spezialisierte Unternehmung postete auf LinkedIn darüber. Jetzt segelt die News durch die ganze Schweiz in zahlreichen Newsletters. Das Wirtschaftspublikum ist adressiert.
01.09.2025 – Firmen sind Standortfaktoren für Gemeinden. Gute Firmen tragen Namen von guten Gemeinden in die ganze Welt. Sie tragen zur Reputation ihres Standortes bei. Die Botschaft lautet: Hier lässt es sich gut wirtschaften. Hier siedelt Qualität.
Gemeinden, die gelobt werden, stehen besser da als andere. Sie setzen sich in Szene, über sie wird positiv gesprochen. Ihr Wort hat Gewicht. Sie verfügen über Einflussmacht. Haben Sie Anliegen, hört man ihnen zu. Darum ist es so wichtig für eine Gemeinde, für ein gutes Image zu sorgen.
Doch wie schafft man es nun als Gemeinde, dass Positives einer Firma vor Ort auch extern wahrgenommen wird? In einer Zeit, in der lokale Medien reihenweise schliessen kein einfaches Unterfangen. Wirtschaftliches der unspektakulären Art geniesst ohnehin einen untergeordneten Stellenwert auf dem Radar der schreibenden Zunft.
Was kann also eine Gemeinde tun? Sie kann Firmen ermuntern, sich an Informationsnetzwerken zu beteiligen, die Wirtschaftsnachrichten erzeugen und verbreiten. Dann gelangt die Firma und damit auch ihre Gemeinde automatisch in einen Pool werthaltigen Contents.
Stellen wir uns einen Teich vor, der ständig mit frischem Wasser und frischen Fischen (resp. mit Nachrichten) versorgt wird. Um das Gewässer herum sitzen ganz viele Angler. Jeder wirft mit seiner Angelrute sehr spezifische Köder hinaus, damit der Wunschfisch (die erwünschte Information) an seinem Haken hängen bleibt.
So funktioniert das System von Steffen Klatt. Er hat mit seiner Firma «Café Europe» die Entstehung, den Vertrieb und den Konsum von Nachrichten aus der Wirtschaft auf eine neue Grundlage gestellt.
Er schaut einerseits dafür, dass der Teich ständig mit frischem Wasser und Fischen (Nachrichten) versorgt wird. Die Fische kommen aus unterschiedlichen Zuflüssen heraus ins Gewässer. Die Angler sind die Nachrichtenkonsumenten. Sie möchten auf dem Laufenden bleiben. Aber nicht über alles und jedes, sondern nur über sehr spezifische Themen (Köder). Und hier kommt wieder Steffen Klatt ins Spiel. Er konfiguriert die spezifischen Köder (Newslettertypen), die von den Konsumenten abonniert werden können. Dies sorgt dafür, dass die spezifischen Fische nicht in den falschen Hals gelangen.
Wie geschah das nun im Fall der Nachricht aus dem Emmental?
Die Firma ist Mitglied im HIV Sektion Emmental, in der Markus Vögeli Präsident ist. Der HIV Sektion Emmental ist Teil des Berner NewsPools. Der Berner NewsPool wiederum wurde von Roger Neuenschwander erfunden, dem Chef von be-advanced, der Förderagentur des Kantons Bern für junge Firmen und für KMU. Eine ganze Kette von Akteuren.
Café Europe bedient nun diesen Berner NewsPool seit 2022 mit Wirtschafts-Nachrichten. Im vorliegenden Fall war der Auslöser für den Newsletter-Beitrag ein einfacher LinkedIn-Post der Firma. Daraus gestaltete die Redaktion von Café Europe einen Medienbericht und spies ihn in passende Newsletter ein. Hier im vorliegenden Fall unter anderem in den Newsletter von swisstrade.
Ein begeisterndes Modell der Wirtschaftsförderung durch special-interest-newsletters, das gewiss noch mehr Potential für Gemeinden aufweist.