Uster will mit dabei sein bei den Pionieren in Fragen des Klimawandels. Aus diesem Grund hat die Stadt bereits letztes Jahr ein besonderes Mitwirkungsprojekt lanciert. Für alle ist klar, dass Veränderungen nur stattfinden können, wenn jeder und jede mitmacht. Deshalb wurden mögliche Ideen für Aktionen und Massnahmen des Klimawandels auch gleich mit der Bevölkerung in Angriff genommen. Als Form wurde das sogenannte «Bürgerpanel» gewählt. Hierbei wird nach dem Zufallsprinzip ein Set von Teilnehmenden bestimmt und eingeladen. Dabei spielen Kriterien wie Alter, Geschlecht, politische Ausrichtung sowie Ausbildung eine Rolle, damit das Bürgerpanel ein möglichst gutes Abbild der Bevölkerung darstellt. „Das Projekt wurde vom Zentrum für Demokratie der Universität Zürich mit Sitz in Aarau begleitet und vom Kanton Zürich finanziell unterstützt“ berichtet Sandra Frauenfelder, die Standortförderin von Uster.

Gemäss Mitteilung der Stadt User traten die Teilnehmenden nach einer Einführung ins Thema und der Befragung von Expertinnen und Experten in den Dialog ein und entwickelten während zweier Wochenenden Ideen und Empfehlungen für Massnahmen zum Klimaschutz in Uster in den Handlungsfeldern Informationsvermittlung, Abfall und Konsum, Stadtplanung sowie Mobilität.

 

Die Beispiele reichen von obligatorischen Bauernhof-Besuchen für Schulklassen über ein einheitliches Mehrweggeschirr für alle Take-Aways und Restaurants in Uster bis zur Schaffung von mehr Begegnungsmöglichkeiten. Die Klimaschutz-Empfehlungen richten sich sowohl an die Bevölkerung als auch an die Stadtbehörden.

Deshalb wurden die Vorschläge in Form eines Bürgerbriefs Mitte Oktober zur Information an alle Einwohnerinnen und Einwohner von Uster versendet.

 

An einem sogenannten «Bürgercafé» am 4. November 2021 wurden die Empfehlungen vom Panel der Bevölkerung präsentiert. Anschliessend fand eine angeregte Diskussion über die wichtigen Massnahmen für Uster statt. Alle Rückmeldungen wurden gesammelt und in einem Dokument erfasst, das vom Stadtrat von Uster am 05.04.2022 genehmigt wurde.

Erste Aktionen wurden schon im Jahr 2022 umgesetzt. Dazu gehört beispielsweise die Kommunikation der sogenannten «sechs R’s» zur Abfallvermeidung (Refuse, Reduce, Reuse, Repair, Recycle, Rot (verrotten)) oder die Förderung eines einheitlichen Mehrweggeschirrs. Andere Vorschläge, wie die Nutzung unterschiedlicher Informationskanäle oder die Entwicklung einer Uster-App, sind grössere Projekte, die ab 2023 angegangen und im Rahmen der Umsetzung des Massnahmenplans Klima weiterverfolgt werden. 

 

Ähnliche Projekte wurden auch in den Orten Thalwil und Winterthur durchgeführt, wie Andri Heimann vom Zentrum für Demokratie der Uni Zürich in Aarau an einem Anlass der Unternehmung Konova in Schlieren darlegte. «Bürgerpanels», so Heimann, «stärken die Partnerschaft zwischen der Bevölkerung und den Bereichen Politik und Verwaltung, sie tragen aber auch zur Lösung von komplexen und schwierigen Herausforderungen bei.» Diese Form der Beteiligung eigne sich vor allem für die Deeskalation in blockierenden Themen, für die Kompromissfindung bei Werte- und Zielkonflikten oder auch als aktive Politikgestaltung mit einem Querschnitt der Bevölkerung.

ich finde, alle Massnahmen des Klimawandels sollten sofort unbürokratisch angepackt werden. Zusammen, gemeinsam, zielorientiert. Packen wirs an. Lets do it.