Kommunalmanagement, 26.09.2022 – Verdichtet wurde zwar schon – aber lange nicht überall in gleicher Weise. Dies zeigt eine Auswertung nach Kantonen, die von Avenir Suisse durchgeführt wurde.

Lukas Rühli wertet die vierte Arealstatistik des Bundes aus – sie erschien Ende 2021 – und kann verkünden: «Ja, es wird verdichteter gebaut.» Während in den zwölf Jahren, die zwischen der Publikation der zweiten und dritten Arealstatistik verstrichen, noch eine Ausdehnung der Siedlungsfläche registriert werden musste, die über der Zunahme der Einwohnerzahl und der Arbeitsplätze lag, hat der Trend nun gedreht. Die Anzahl der Raumnutzer stieg zwischen 2012 und 2021 um 19,9 Prozent, die verbrauchte Siedlungsfläche stieg aber nur um 5,9 Prozent. Es wurde also verdichtet. Eine Langfrist-Auswirkung der raumplanerischen Reformen von 2012 (Zweitwohnungsinitiative) und Annahme der RPG-Revision 2013. Allerdings zeigt sich ein kantonal unterschiedliches Bild.

Zürich und Genf, zwei städtisch geprägte Kantone, schafften die grösste Verdichtung im Zeitablauf. Dahinter folgt der Kanton Zug. Hier stand einer Zunahme der Flächennutzer um 16 Prozent zwischen 2007 und 2016 ein Siedlungsflächenwachstum von lediglich 6,9 Prozent gegenüber. Eine steigende Siedlungsdichte verzeichnen können zudem auch die Kanton Waadt, Aargau, Basel-Landschaft, Schwyz, Luzern, Tessin und Neuenburg. Schlusslichter im Siedlungsverdichtungswettbewerb bilden die sieben Kantone Bern, Appenzell-Ausser- und Innerrhoden, Glarus, Graubünden, Jura und Uri.

Aber jedenfalls ist positiv, dass sämtliche Kantone für die Periode zwischen dritter und vierter Arealstatistik eine deutliche Verdichtungs-Verbesserung aufweisen. Dies gibt Hoffnung für die Bewältigung der Herausforderung, dass wir auf eine 10-Millionen-Schweiz zusteuern. Gemäss Avenir Suisse könnte diese bereits 2030 Realität werden.