Verlautbarungen auf den Gemeindewebseiten in News und Medienmitteilungen zu differenzieren, entspricht einem veralteten Denkweise.  

Wer sich auf Gemeindewebseiten umsieht und dort den Bereich «Aktuell» konsultiert, der stellt rasch fest, dass heutzutage die Gemeinden in aller Regel viel offensiver umgehen mit Themen der Information. Nicht zuletzt das Öffentlichkeitsprinzip hat hier zu einem Paradigmenwandel geführt. Mitarbeitende in Gemeindeverwaltungen stehen stets mit einem Bein mitten auf dem Dorfplatz, sichtbar für alle. Wer proaktiv positives kommuniziert, geniesst Vorteile. Es stärkt den Zusammenhalt in der Gemeinde, fördert den Stolz und das Wir-Gefühl.

Die Vielfalt jener, die mit Informationen umgehen wollen, hat massiv zugenommen. Waren es früher die Journalisten bei traditionsreichen Zeitungen, so ist heute einerseits deren Zahl zurückgegangen und zweitens sind zahlreiche weitere Players auf den Plan getreten, die es früher noch nicht gab.

Sie alle aufzuzählen, würden den Rahmen sprengen, doch die Vielzahl erfordert ein neues Denken. Der Terminus «Medienmitteilung», der auf Webseiten von Gemeinden immer noch da und dort aufscheint, ist heute eher zu etwas geworden, das sich an den Absender richtet als an die Empfänger der Nachricht.

Die Kategorisierung einer Nachricht als «Medienmitteilung» erfolgt erst einmal intern den Zweck, sich intensiv mit der Aussenwirkung einer Nachricht auseinanderzusetzen. Wer Medienmitteilungen schreibt, will, dass die Medien sie in die Zeitung stellen und dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen dies lesen.

Medienmitteilungen verfassen ist proaktive Kommunikation. Ob es allerdings notwendig und auch sinnvoll ist, damit eine besondere Kategorie auf der Webseite zu schaffen, bleibt eine andere Frage.

Denn oft ist die Sicht von aussen verwirrlich. Ich habe von einer Neuigkeit gehört und möchte sie jetzt auf der Webseite der Gemeinde nachlesen. Wo soll ich suchen? Unter «News» oder unter «Medienmitteilungen»? ich habe schon festgestellt, dass gewisse Medienmitteilungen an beiden Orten abgespeichert sind, andere aber wiederum nicht.

Vielleicht wäre die folgende Lösung etwas einfacher: Die Webseite listet alle Verlautbarungen mit Aussenwirkungen unter «News» auf. Aus jenen «News», wo gehofft wird, die Medien würden sie aufgreifen, könnte man ein pdf oder einen Link generieren, eine Mail öffnen mit der Liste unserer Medienschaffenden und eine und direkt zustellen, eine Sensibilisierung vornehmen. Beispielsweise etwa so unter dem Titel „Medienservice der Gemeinde x“ im Betreff. 

Sehr geehrte Medienschaffende

Gerne weisen wir Sie auf eine News auf unserer Gemeindewebseite hin, von der wir denken, dass diese Ihre Leserschaft interessieren könnte. Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Dann folgt der Link oder das pdf.

Die Gemeindewebseite ist und bleibt die Mutter aller Inhalte, die in und für die Gemeinde von Relevanz sind. Eine möglichst einfache Darstellung fördert die Benutzerfreundlichkeit, erfüllt den Zweck dennoch und wirkt im Ziel genauso gut wie eine Sonderrubrik «Medienmitteilungen.»