Vor einigen Tagen haben wir berichtet über einen unerfreulichen Trend: Die Steuerkraft der Städte hat im Vergleich zum Umland abgenommen. Basel ein Minus von 20,6 Prozent, Genf 11,7; Zürich 11,5; St. Gallen 10,1 Prozent. In der Zeit von 2016 bis 2021.

Woran mag es liegen? Avenir Suisse, ein Think Tank und Autor der Vergleichsstudie meint, eine Veränderung der Steuerbelastung ergebe keine Korrelation. Es liegt also nicht daran, dass die Städte ihre Steuern erhöht hätten und damit eine Abwanderung ins Umland provozierten.

Als Gründe für Ansiedlungen listet Avenir Suisse an erster Stelle eine effiziente Verwaltung auf. Gefolgt von Faktoren der Lebensqualität, als da sind: Gutes Bildungswesen, gute Infrastruktur, städtebauliche Qualitäten sowie die Immobilienpreise. Diese Aspekte seien ausschlaggebend für die Ansiedlung und den Verbleib von zahlungskräftigen Steuerzahlern.

Lakonisch schliesst der Think Tank «Die Städte sind gut beraten, sich vermehrt Gedanken um ihre wirtschaftliche und damit auch gesellschaftliche Attraktivität zu machen.»

Doch nun meldet sich der Städteverband mit einer Stellungnahme. Aus Sicht von Martin Flügel, Direktor zeigt ein vertiefter Blick eine Relativierung: 

„Aus Sicht des Städteverbandes hängt die relative Attraktivitätssteigerung im Umland gewisser Städte auch mit den Corona-Folgewirkungen und damit verbundenen tieferen Steuereinnahmen von Unternehmen zusammen sowie dem Umstand, dass in vielen Zentren halt Baulandreserven sehr spärlich geworden sind.“