Früher, wenn man von Marketing für Tourismus sprach, kam die Rede auf Kurt Illi in Luzern oder Hanspeter Danuser in St. Moritz.

Illi brachte Japaner zum Heiraten in die Leuchtenstadt, Danuser sorgte für Betrieb in St. Moritz.

Heute spricht man von Davos und von Klaus Schwab. Die Tourismus-Destination ist in aller Munde. Es ist jedoch an der Zeit, die Auswüchse zu thematisieren. Mit ein bisschen Organisation und Reglementierung wäre es möglich, das WEF wieder in Bahnen zu lenken.

Dies umso mehr, als Klaus Schwab dafür bekannt ist, ein Mensch zu sein, dem die Nachhaltigkeit viel bedeutet.

Umweltschutz und soziales Unternehmertum stehen im Wikipedia-Eintrag zum WEF an prominenter Stelle. Ist das WEF nachhaltig?

Wenn es Situationen gibt, in denen Ladenbesitzer an diesen Tagen die ganze Jahresmiete hereinholen, indem sie auf ihr Geschäft verzichten, dann hat das wenig mit Nachhaltigkeit für den Standort Davos zu tun.

Und wenn Besitzer von Ferienwohnungen die Gunst der Stunde nutzen, um ihre Bleibe zu Phantasiepreisen weiterzugeben, dann hat das mit dem Grundgedanken einer Erholung in einer Ferienregion auch nicht mehr viel zu tun.

Es wäre somit an der Zeit, den Auswüchsen überbordender Entwicklungen einen Riegel zu schieben. Ganz im Interesse des Standortes Davos, der eine nachhaltige Entwicklung verdient hat.

Ein Jahrmarkt der Eitelkeiten soll das WEF in Davos nicht werden

Es ist ja fast wie in einem norwegischen Fjord, wenn die Kreuzfahrtschiffe einfahren und Tausende für eine halbe Stunde eine menschenleere Landschaft überfluten. Sie lassen Geld liegen, ja, aber zu welchem Preis?

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Bild: KI, Bruno Hofer