Ennetbaden, 05.01.2025. Mich haben sie schon als Kind erfreut und inspiriert: die freifliessenden Bächlein, mit ihrer klaren Melodie, ihrem glucksenden Gesang und ihren immer wieder erstaunlichen Windungen und Wendungen. Steine und Sand nehmen, den Lauf stauen und staunen über die Resultate. Doch schon wieder heisst es: «Zämepacke, wir gehen nach Hause.» Blopp, Traum geplatzt! Dann halt ein andermal.
Solche frei fliessenden Läufe gibt es aber leider immer weniger. Genau genommen nur noch 3,5 Prozent, wie Jonas Schmid vom WWF auf Anfrage des Kommunal-Newsletters bekanntgibt.
Deshalb hat der WWF, für den Schmid tätig ist, ein Label aufgesetzt. Lokale Behörden oder andere Interessentengruppen können ihre Gewässer melden, um einen Zertifizierungsprozess anzustossen.
Das Label beruht einerseits auf naturwissenschaftlichen Kriterien – anderseits auf gemeinsam beschlossenen, freiwilligen Massnahmen für jeweils fünf Jahre. Diese zwei Grundvoraussetzungen müssen gegeben sein.
Für Jonas Schmid vom WWF ist klar: Ein geschützter Wasserlauf stärkt die Biodiversität. Er fördert einheimische Arten und wichtige Lebensräume. Er erhöht im Weiteren die Lebensqualität in der Region und sichert Naherholungsräume. Zudem schafft er Stolz und Freude in der Bevölkerung und stärkt das «Wir-Gefühl». Er schützt vor Naturgefahren. Der wirtschaftliche Vorteil besteht unter anderen auch in einer gesteigerten Wertschöpfung für naturnahen Tourismus.
Die seit 2021 gegründete Auszeichnung wurde bisher erst in fünf Fällen vergeben. Dabei ging es um die Goldach, den Mässerbach und die Broggia, sowie um Wasserläufe in den Gemeinden Beverin und Chamuera.
Ab Januar dieses Jahres darf auch Aarau im Kreis der Auserwählten sein. Ihr Roggenhuserbach wird vom WWF mit dem Label Gewässerperle PLUS ausgezeichnet. Dies bestätigt auf Anfrage Jonas Schmid. Weitere Zertifizierungsprozesse in der Pipeline betreffen die Morge der Gemeinden Savièse und Conthey sowie Magliasina (TI).
Weitere Details und Anmeldungen im nachfolgenden Link.
Bruno Hofer Kommunalmanagement