Seit 2007 ist Bruno Hofer mittlerweile mit seiner eigenen Firma unterwegs. Zuerst als Kommunikationsagentur, später spezialisiert auf Wirtschafts- und Standortförderung und mehr auch als Herausgeber des Kommunal-Newsletters für die Gemeinde-Exekutive. Zeit, die aktuelle Entwicklung auch einmal in einem Interview vorzustellen.
Bruno Hofer, was ist das Business Modell von Hofer Kommunalmanagement AG?
Unsere Einnahmen stützen sich wie bei einem Dreibeinstuhl wackelfrei auf die Bereiche Beratung, Buchverkauf und Inserate.
Wie entwickelt sich der Bereich Beratung aktuell?
Im Moment sind wir je in einer Gemeinde im Kanton Zürich und einer weiteren im Kanton Aargau engagiert. Neulich durchgeführt haben wir Projekte in Graubünden. Wir fokussieren auf Unterstützung durch Workshops, Coaching und Referate.
Wie sieht es im Verlagsbereich aus? Wie wird der Kommunal-Newsletter aufgenommen?
Aktuell haben wir knapp 6000 Empfängerinnen und Empfänger, die Öffnungsrate beträgt regelmässig über 25 Prozent, was überdurchschnittlich ist. Der Dienst fokussiert auf Unterstützung im Tagesgeschäft der Gemeinden, ist gut eingeführt, hat einen hohen Bekanntheitsgrad und generiert positive Feedbacks.
Wie läuft der Buchabsatz?
Das Handbuch für Standortförderung ist zu einem Standard geworden und steht bei vielen Gemeinden als Nachschlagewerk bereit. Es hat keinen reissenden, aber einen kontinuierlich-konstanten Absatz.
Und wie entwickeln sich die Einnahmen bei den Inseraten?
2025 sind drei neue Content Partner hinzugekommen in den Bereichen Finanzen, Immobilienbewirtschaftung und Visualisierung von Entwicklungsprojekten. Es sind Jahrespartner, für die wir regelmässig Raum für Postings im Newsletter schalten. Zudem profitieren sie von unserem weitverzweigten Netzwerk. Die Nachfrage nach Einzelinseraten entwickelt sich jedoch auch positiv.
Gibt es auch Inseratepartner, die wieder aussteigen?
Sagen wir es so: es gibt immer wieder Veränderungen im Portfolio. Firmen ändern ihre Kanalstrategien, um abzuwechseln. Wir müssen darauf flexibel reagieren. Manche sagen, die Inserate hätten zu Neukunden geführt, die nun betreut werden müssten. Sie hätten also nun genug zu tun und bräuchten aktuell nicht noch mehr Werbung.
Wie war das Jahresergebnis 2024?
Es lag im Rahmen der Erwartungen und war absolut zufriedenstellend. Der Anteil der Inserateeinnahmen am Gesamtergebnis nimmt mehr und mehr zu.
Wie nutzen Sie KI?
Sehr rege. Vor allem als Recherchetool. Mein wichtigster Job ist es nun, dank KI noch kreativer zu werden beim Entwickeln von Fragestellungen für interessante Themen und Thesen, die Gemeinden weiterbringen und ihnen Arbeit abnehmen. Durch KI steigt auch der Anspruch auf den Gehalt von Texten recht deutlich.
Wie sehen Sie die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte?
Am 10.9. führen wir einen Themenanlass in Zürich Hardbrücke durch, wo es um den Wegfall vieler lokaler Medien geht und die Frage, was Gemeinden nun tun sollen.
Vielen Dank für dieses Gespräch.
Interview: Wortart Sonja Hablützel. Sonja Hablützel ist freie Texterin und die Lebenspartnerin von Bruno Hofer.