Kommunalmanagement, 07.10.2022 – Manchmal ist eine Gründung wie ein Sprung ins kalte Wasser. Im Kanton Basellandschaft soll die Gründer-Wirtschaft jedoch zumindest von administrativem Ballast befreit werden. Zu diesem Zweck wurde eine neue digitale Plattform im Kanton Basellandschaft eingeführt, wie die Zeitung «Die Volksstimme» mitteilt. Die Plattform ermöglicht eine effizientere Abwicklung von Unternehmensgründungen. Sie verlinkt alle involvierten Stellen online miteinander. Dies führt dazu, dass die Prozesse um ein Vielfaches verkürzt werden. Komplett online abzuwickeln sind Unternehmensgründungen jedoch auch im Kanton Basellandschaft nicht, wie Carmen Brun auf Anfrage von Hofer Kommunalmanagement erläutert. Carmen Brun ist Chief Digital Officer (CDO) der Sicherheitsdirektion des Kantons. Ein Punkt sei aus juristischen Gründen definitiv nicht «online» möglich und das sei die digitale öffentliche Beurkundung. Und jetzt wird es technisch: «Der Vorgang für diesen Prozess-Schritt innerhalb des Ökosystems sieht aktuell so aus, dass nach dem Beurkundungsakt, welcher vor Ort und physisch durchgeführt wird, die physische Gründungsurkunde gescannt wird, das PDF-A durch die Urkundsperson digital signiert und mittels eines elektronischen Nachweises über die Zulassung als registrierter Urkundsperson (UPReg) nachweislich validiert und alsdann gemäss dem Bundesgesetz über Zertifizierungsdienste im Bereich der elektronischen Signatur und anderer Anwendungen (ZertES)-konforme digitale Version beim Handelsregister über die Plattform eingereicht wird.» Eine physische Übergabe der Dokumente ans Handelsregister und zeitaufwändiges Abtippen sei somit hinfällig. Ein elektronisch. signierter digitaler Handelsregisterauszug werde an die Firma versendet und die Auslösung des Sperrkontos könne ebenfalls elektronisch eingereicht werden und erfolgen. Also schon eine gewisse Erleichterung.
An der Plattform bzw. zum Ökosystem dazugehörig sind beteiligt (nicht im finanziellen Rahmen) neben der Drakkensberg AG, Weblaw AG und IBM als Betreiberin, der Kanton, die kantonale Standortförderung, die basellandschaftliche Kantonalbank, das Handelsregister und weitere Partner. Der Öffentlichkeit präsentiert wurde das System an einem Anlass vom 13. September 2022 (Link startup-baselland).
Zug, Luzern und Glarus kennen das System bereits. Wie weit sind andere Kantone? Es steht zu hoffen, dass die Entwicklung vorankommt. Denn der Trend zum Gründen ist ungebrochen. Trotz Krisen ist der Trend zum Gründen ungebrochen. Einer Mitteilung des IFJ Instituts für Jungunternehmen zufolge ist der Trend zum Gründen ungebrochen. So wurden im laufenden Jahr 37’092 Neugründungen vorgenommen.