Global Liveability Index 2022 (Economist) – Achtung Gefahr: Städte Zürich und Genf weiterhin in den Top Ten!

Der «Global Liveability Index 2022» des Economist sieht die Stadt Wien auf Rang eins aller lebenswerten Städte der Welt und Damaskus am Ende auf Rang 172, was nicht weiter verwunderlich ist.

Toll jedoch und gar nicht hoch genug einzuschätzen ist die Tatsache, dass die kleine Schweiz gleich mit zwei Städten in den Top Ten vertreten ist. Auf Rang drei figuriert Zürich, auf Rang sechs liegt Genf.

Die Stadt Wien holte in vier von sechs Kategorien gar die Maximalwertung von 100 Punkten. Stabilität, Gesundheit, Bildung und Infrastruktur. Das bedeutet, dass in diesen vier Bereichen keinerlei Einschränkungen auf die Lebensqualität zu verzeichnen sind durch das Vorhandene. Bedeutet, die Stabilität ist uneingeschränkt gegeben durch Absenz von Kriminalität etc., der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen ist vollumfänglich und hochklassig gegeben, jede erwünschte Bildung kann angegangen werden und die Infrastruktur unterliegt keinerlei Einschränkungen, die die Lebensqualität beeinträchtigen würden.

Soweit also Wien.

Zürich und Genf holen das Maximum von 100 Punkten wie Wien auch bei der Gesundheit. Allerdings sonst in keiner Kategorie. Überall liegen sie aber sehr hoch bei rund 95 Punkten. Die Ausnahme stellt die Bildung dar, wo Zürich und Genf «nur» 91 Punkte holen, was sicher zu vertiefen wäre.

Die Schweiz ist also mit gleich zwei Städten in den ersten zehn rangiert. Nur Kanada stellt mehr. Hier sind Calgary, Vancouver und Toronto in den Spitzenrängen. Einzig zwei Länder auf der ganzen Welt stellen somit die Hälfte der Top-Platzierungen dar. Und die Schweiz ist eines davon. Wenn man darauf nicht stolz sein darf!

Doch wie bei vielen anderen Dingen im Leben auch: Gutes ist nicht automatisch für die Ewigkeit gesichert. Zwei Städte in Neuseeland und drei Städte in Australien müssen sich mit wesentlich tieferer Rangierung zufriedengeben. Wellington und Auckland haben sogar 46, resp. 33 Ränge verloren.

Sich auszuruhen auf hohen Standards wird also sehr gefährlich sein. Man sieht nur auf Gefahren gut, um ein bekanntes Dichterwort leicht abzuändern.

Der Schweiz ist also zuzurufen: «Weiter so!»

Ihr

Bruno Hofer

Kommunal-Insieder

26.06.2022

Im folgenden Link findet sich eine Zusammenfassung der Studie. Sie enthält die Methodologie und verschiedenen Antworten auf Fragen. So beispielsweise warum Kiew ausgeschlossen wurde und Osteuropäische Staaten generell verloren, welchen Impact die Covid Pandemie hatte und welche 33 Städte neu hinzugekommen sind. Übrigens: Im Schweizer Städteranking der Bilanz stehen Zürich Zug und Bern auf den Spitzenplätzen.