Freiheits-Index 2023 von Avenir Suisse – Kategoriensieger in der Übersicht
Jeder Mensch ist frei geboren, doch überall liegt er in Ketten. Dieser Satz von Jean-Jacques Rousseau bewegt die Geister heute wie gestern. Freiheit ist ein Kernfaktor. So auch in der Schweiz. Jeder Kanton betreibt Standortförderung. Implizit durch Freiheit in der Form von laissez-faire oder explizit, indem er das Heft selber in die Hand nimmt. Dabei bedeutet Laissez-faire nicht unbedingt die höchste Freiheit. Auch Wettbewerb will organisiert sein. Niemand, der sich aufs Nichtstun beschränkt, kann sich hinter der moralischen Fassade der Freiheit für die Wirtschaft verstecken.
Es sind die kantonalen Rahmenbedingungen der Freiheitlichkeit, die die Basis legen für eine Standortförderung, die Früchte trägt. Tendenziell gilt: Je grösser die Freiheitsgrade, desto höher sind die Chancen auf eine gedeihliche Entwicklung.
Was Freiheit ist, bleibt dennoch umstritten. Deshalb ist interessant, was Avenir Suisse hier präsentiert: Den Freiheits-Index 2023. Dabei lehnt sich der Think Tank an internationale Vorbilder an. So zum Beispiel an den Index of Economic Freedom, der von der Heritage Foundation herausgegeben wird.
Die Liste des Schweizer Freiheitsindex umfasst 17 ökonomische und 14 zivile Indikatoren. Uns interessieren an dieser Stelle natürlich die Indikatoren mit Reflexwirkung auf die Standortförderung. Deshalb beschränken wir uns auf die ökonomischen Indikatoren und fokussieren dort auf Themen wie beispielsweise die Finanzen sowie Arbeitsmarktregulierungen sowie die kantonalen Monopole.
Im Bereich der Finanzen werden von Avenir Suisse 5 Indikatoren angeboten. Wir ziehen lediglich jenen der Steuerabzugsfähigkeit der externen Betreuung bei. Denn sie beeinflusst in entscheidender Weise den Willen in Familien, extern Zuverdienste anzustreben.
Das Bild zeigt Uri in der Top-Position. Gefolgt von Neuenburg und Zürich. Die Kantone Genf, Jura und Wallis bilden zusammen mit dem Fürstentum Liechtenstein das Schlusslicht. Für Stefan Büeler, Chef Amt für Wirtschaft und öffentlichen Verkehr im Kanton Uri ist das Ergebnis keine Überraschung, „denn bis anhin hat der Kanton Uri diesen Abzug unbeschränkt gewährt.“
Im Bereich der Arbeitsmarktregulierungen fokussieren wir auf Ladenöffnungszeiten, kantonale Monopole und regionale Arbeitsmarktregulierungen.
Hier schneidet der Kanton Schwyz am besten ab, gefolgt von den beiden Basel sowie dem Kanton Aargau. Die Waadt, das Wallis und der Tessin erscheinen am anderen Ende der Skala.
Kommen wir noch zu den kantonalen Monopolen. Diese schränken die gewerbliche Freiheit ein und beschränken damit die Wahlmöglichkeiten der Konsumentenschaft.
Die Kantone Basel-Stadt, Tessin, wiederum Uri sowie Schwyz und der Kanton Aargau schneiden hierbei am besten ab. Am anderen Ende erscheint der Kanton Zürich.
Sicher gibt es auch bei diesem Rating wie bei vielen anderen auch, Dinge, die zu kritisieren sind. Dennoch ist die Übersicht verdienstvoll, das sie wertvolle Hinweise liefert.
Wenn man übrigens alle ökonomischen und zivilen Indikatoren zusammennimmt heisst der Sieger Appenzell Ausserrhoden, gefolgt von Aargau und Schwyz. Hier rangiert dann der Kanton Uri, der in Einzelwertungen wiederholt gut abschneidet, im Gesamten auf Rang 25.