Wie kann sich die Wirtschaft organisieren? Wie können Informationen aus der Wirtschaft für die Wirtschaft Bedeutung und Verbreitung erlangen? Und wie schafft es das lokale Gewerbe, mit ihren Botschaften an ihre Kunden zu gelangen? Und dies in einer Zeit, in der die Anzahl der gedruckten Bezahlzeitungen mehr und mehr zurückgeht und diese in den Haushaltungen kaum noch vertieft zur Kenntnis genommen werden?

Ob man sich daran zu erinnern vermag oder nicht: Früher studierte man beim Morgenkaffee das gedruckte Leibblatt und nahm auch die Inserate des lokalen Gewerbes darin war. Heute ist das Schnee von gestern.

Die Limmattaler Wirtschaft, das Limmattaler Gewerbe hat vor rund zehn Jahren bereits diese Zeichen der Zeit erkannt und gehandelt.

Wie Gregor Biffiger (im Bild), Präsident des Gewerbeverbandes Limmattal (GVLI) im Gespräch mit Hofer Kommunalmanagement ausführt, hat sich diese Neuorientierung im Nachhinein als goldrichtig herausgestellt.

Das Erfolgsrezept: „Die lokalen Gewerbevereine standen zusammen und lancierten gemeinsam eine richtige Gewerbezeitung. Sie enthält Firmennachrichten, Mitteilungen der Wirtschaftsverbände sowie auch deren politische Stellungnahmen vor Abstimmungen und Wahlen. Das erfüllt einen Doppelzweck: es ist Wirtschaftsförderung und Schaffen von guten Rahmenbedingungen durch Unterstützung jener politischen Kräfte, die etwas für die Wirtschaft zu tun bereit sind.“

Was mit jährlich wenigen Erscheinungsterminen begann ist mittlerweile zu einer Monatspublikation geworden mit einer beachtlichen Auflage von 49000 Exemplaren, die in alle Haushaltungen der Region gehen. Das Blatt sei selbsttragend und koste die Gewerbevereine nichts, berichtet Biffiger. Man könne es sich sogar leisten, nur Inserenten zuzulassen, die Mitglied eines Gewerbevereins seien, ergänzt Biffiger nicht ohne Stolz. Man wolle keine Trittbrettfahrer.

Das Modell ist zudem kein Monopol im Limmattal. Wie Verleger Eugen Wiederkehr auf Anfrage bekannt gibt, funktioniert sein Modell von Gewerbezeitungen auch in mehreren anderen Regionen des Kantons Zürich.

Wer weiss: vielleicht beissen auch andere Kantone an.