Ich war neulich mit dem Wohnmobil in Südfrankreich unterwegs. Bei solchen Gelegenheiten habe ich immer ein Sensorium dafür, wie Gemeinden sich zeigen, positionieren und ganz generell so daherkommen. So stiess ich in der Gemeinde Villeneuve-Loubet, zwischen Nizza und Antibes gelegen, auf eine Tafel, die eine Städtepartnerschaft im Tibet pflegt. China wird Freude haben. Was für ein politisches Statement der Freiheit! Dazu braucht es auch Mut. Gerade für eine Gemeinde an der Côte d’ Azur, die auch vom Tourismus lebt. Die Gemeinde in Tibet heisst «Le Dzong De Lhuntse».

 

Szenenwechsel. Kallnach im Kanton Bern. Eine Gemeinde im Seeland. Jüngst gab es Neuwahlen. Was geschah danach? Kallnach schaffte alle Partnerschaften zu anderen Gemeinden im Ausland ab. Per Ende dieses Jahres. Betroffen sind Dolni Bukovsko und Nisovice in der Region Südböhmen in der Tschechischen Republik. Auch hier war es damals ein politisches Signal. Angestossen durch den Kanton. Bern lancierte im Nachgang zum Fall des «Eisernen Vorhangs» 1989 eine Initiative. Jetzt aber ist nichts Neues geplant, wie eine Nachfrage ergibt. 

Sind bei uns Städtepartnerschaften am Ende? Christoph Niederberger vom Schweizerischen Gemeindeverband (SGV) meint nein. «Ich finde solche Engagements immer sehr positiv und stark.» Es sei eine gute Gelegenheit, ohne Druck einer höheren Staatsebene aus eigener Kraft etwas zu bewirken. «Oft sind diese Partnerschaften in Zeiten der Not entstanden. Sei es in der Schweiz untereinander oder zusammen mit ausländischen Gemeinden». 

 

Deshalb hier gleich die Frage: Planen Sie eine Partnerschaft mit einer ukrainischen Gemeinde? Klicken Sie hier und teilen Sie es mir gleich mit. Ich freue mich auf viele Rückmeldungen.