Riniken, 18.06.2024 – Davos ist ein toller Konferenz-Standort, doch der Bürgenstock steht in den Startlöchern. Nach dem logistisch einwandfrei gelungenen Event zur Ukraine kann der Bürgenstock zum neuen und dauerhaften Weltort für Konferenzen aller Art mutieren.

Denn: Grossevents sind kostspielig. Vor allem dann, wenn sie nicht immer am selben Ort stattfinden. Dafür ist auch die aktuelle Fussball-EM in Deutschland ein Beispiel. Solche Mega-Events haben ihre Tücken. Bewerber haben oft nur wenig Ahnung, was finanziell wirklich auf sie zukommt. Nehmen wir als Beispiel London Olympia 2012: Hier schätzte man bei der Bewerbung 2005 die Kosten auf 2,4 Mia Pfund. 2007 musste diese Zahl bereits auf 9,3 Mia hochkorrigiert werden, gemäss Angaben von Jürg Müller, Direktor des Think Tank Avenir Suisse.

Nun, um auch etwas davon zu haben, gingen Gemeinden in die Offensive und liessen zu, dass Einnahmen zustande kamen. Dadurch aber mutierte beispielsweise das WEF in Davos zu einem veritablen Jahrmarkt der Eitelkeiten. Ladenbesitzer und Ferienhausanbieter holten ganze Jahresmieten an diesen wenigen entscheidenden Tagen hinein.

Das aber veranlasste die WEF Organisatoren, mit Abwanderung zu drohen. Umso mehr, als der Bürgenstock sich nun mehr und mehr anbietet. Er war als Austragungsort für das WEF bereits einmal im Gespräch und er hat nun mit seiner erfolgreichen Durchführung der Ukraine-Konferenz bewiesen, dass er es kann.

Nun reagiert die Gemeinde Davos. Firmen, die das WEF für die eigene Publizität nutzen wollen, werden ab sofort verbannt. Zudem wird der ganze Rummel rundherum reduziert. Arbeitszeiten werden reduziert, Aufbauarbeiten konzentriert. Bevölkerung, Behörden und das WEF sollen in Harmonie nebeneinander bestehen können.

Events auf die Bevölkerung abstimmen: Auch das ist nachhaltige Standortförderung.

(Bild Bürgenstock: Bruno Hofer)