Wer schon einmal im Verkehrshaus war, hat ihn gesehen: Den Tourismus-Flipper von Charles Morgan. Eine Kugel rollt durch eine Schweizer Berglandschaft, steigt in einen Zug, löst bei der Vorbeifahrt Hundegebell aus, lässt eine Glocke klingen und verschwindet schliesslich in einem Hotel aus Blech. Der britische Künstler Charles Morgan hat diese Installation geschaffen. Eine neue kinetische Skulptur von ihm wird aktuell nun in Rheinfelden gezeigt. Gefeiert wird das 100-Jahre Jubiläum der in der Region verwurzelten Uhrenfirma Oris mit einer an eine Riesenuhr mahnende Installation «Phenomena».

Doch das war nicht ganz so einfach. Citymanagerin Corinne Caracuta erläutert: «Zum einen bin ich ja ständig mit der Frage konfrontiert: Wie lässt sich die City umfassend beleben und zweitens war ich konfrontiert mit dem Angebot des Künstlers und hatte das Problem, wo so etwas aufgestellt werden könnte.» In der Altstadt fand sie nichts Passendes. Aber das machte nichts. «Nicht alles muss im «Städtli» stattfinden.» Im rund vier Gehminuten entfernten Salmenpark habe sie deshalb die zum Teil noch leerstehenden Geschäftsräumlichkeiten ins Visier genommen und daraus sei aus einer Kombination von Überlegungen eine win-win-Situation entstanden.

«Ich sah die Möglichkeit, Rheinfelder Kunstschaffenden eine Bühne zu bieten, wo sie ihre neusten Werke zeigen und vor Weihnachten zum Kauf anbieten können. Freundlicherweise stellte die Immobilienfirma PSP die Räume kostenlos zur Verfügung. 11 Künstler aus der Region machen mit. Das freut mich sehr.» Offen ist die Ausstellung in den kommenden Wochen jeweils am Mittwochabend sowie zweimal am Sonntagnachmittag. Ein Besuch lohnt sich ganz bestimmt! Das Projekte dürfte die Attraktivität im weihnächtlichen Umfeld generell steigern und Besucherfrequenzen schaffen, die auch im «Städtli» wirksam würden, kalkuliert Corinne Caracuta.

Corinne Caracuta hat damit die Kompetenzen der Funktion von Standortförderung optimal veranschaulicht: Chancen erkennen, mit vielfältigen Bedürfnissen verbinden, realisieren und darüber öffentlich berichten. Ein nachahmenswertes Beispiel eines guten Projekts. Sie hat wie Charles Morgan eine Kugel gesehen, sie in Gang gesetzt und freut sich nun darüber, wie sie an vielen Orten anstösst, durchfährt und ein Gesamterlebnis schafft.

 

Ihr

Bruno Hofer

01.12.2021