Ennetbaden, 11.02.2025 – Ende 2023 stellte der Zugerbieter sein Erscheinen ein. Da beschloss die Gemeinde Baar, selber ins Verlegergeschäft einzusteigen (wir berichteten hier darüber). Mit einem zweiteiligen Konzept. Einerseits der offizielle Teil mit den amtlichen Mitteilungen. Zweitens der redaktionelle Teil mit Freiheit für die Presse. Ziel: Alle vierzehn Tage eine Ausgabe in alle Haushaltungen. Auflage 13’500 Exemplare.

Wie bewährt sich das Konzept? Die Frage geht an Rahel Hegglin, Chefredaktorin. Die Zusammenarbeit mit den Behörden, den Unternehmen, Vereinen und der lokalen Bevölkerung laufe gut, meint Rahel Hegglin. «Wir stossen auf offene Ohren und bekommen viel Unterstützung. Unsere Arbeit wird breit geschätzt.» Berichtet wird über Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Sport. Damit schaffe die Zeitung einen klaren Mehrwert und eine Ergänzung zu den bestehenden Titeln.

Die redaktionelle Arbeit sei unabhängig vom Verlag. «Das heisst, wir entscheiden, über welche Themen in der Zeitung redaktionell berichtet wird.» Wenn Behördenmitglieder zu Wort kommen sollen, werde jederzeit Hand geboten.

Bisher wurden 14 Ausgaben herausgegeben. «Aus Gesprächen wissen wir, dass das Tabloid-Format, die Gestaltung der Zeitung sowie die lokale Berichterstattung gut ankommen.» berichtet Rahel Hegglin.

Ist das Ganze auch wirtschaftlich tragbar? Diese Frage beantwortet Jules Bittel, der Geschäftsführer der Baarer Zytig. Zwar seien die Ausgaben für die redaktionellen Leistungen höher als erwartet, anderseits liege aber auch die Einnahmenseite aus Inseraten auf höherem Niveau als prognostiziert. «Es gilt, die Verkaufsaktivitäten weiter hochzuhalten, um zusätzliches Werbevolumen generieren zu können.»

Die Zeitung befindet sich in einer Pilotphase, die zwei Jahre dauert. An der Gemeindeversammlung im Dezember 25 werde der Souverän über die Zukunft der Baarer Zytig entscheiden. «Wir würden uns wünschen, die Baarer Zytig als festen Bestandteil der lokalen Berichterstattung zu verankern.» schliesst Rahel Hegglin.

Ein schönes Beispiel und ein Kontrapunkt zu Erfahrungen in anderen Gemeinden. Das Modell scheint also machbar zu sein.

Ich werde am Thema der Lokalpresse dranbleiben. Es wird zum Schwerpunkt für 2025 gesetzt.

Höhepunkt wird sein der Themenanlass vom 10.09.2025, den ich im Raum Zürich organisieren werde. Hier geht’s zu Details dazu. Geheimtipp: Die Anmeldemöglichkeit besteht bereits, obwohl ich am Programm noch am Arbeiten bin.

Bruno Hofer Kommunalmanagement