Selten kann man so hautnah dabei sein, wenn eine Fusion von Gemeinden untereinander beginnen tut. Möglich ist dies jedoch jetzt in Mellingen im Kanton Aargau. Einer Mitteilung der Gemeinde zufolge, werden Überlegungen angestellt.

Und das kam so: Tägerig, eine Nachbargemeinde von Mellingen, hat offenbar eine Fusionsanfrage an Mellingen gestellt. In einem umfassenden PA (Protokollauszug) hat der Gemeinderat sich damit befasst und Stellung bezogen.

Punkt 1: Mellingen findet, Gemeindezusammenschlüsse mit mehreren Gemeinden führen im Kanton Aargau nur selten zu einem guten Resultat.

Punkt 2: Mellingen findet es deshalb gut und zielführend, dass der Fokus in einem ersten Schritt auf die mögliche Fusion von Tägerig und Mellingen gelegt wird.

Punkt 3: Mellingen schlägt vor, zuerst das Volk zu befragen. Und es sollte hierbei eine klare Tendenz erkennbar werden.

Punkt 4: Fusionsbedingungen. Mellingen legt gleich die Karten auf den Tisch und tritt mit offenem Visier in die Debatte ein: Vier Bedingungen werden gestellt. Erstens darf der Name Mellingen nicht geändert werden. Zweitens darf der Steuerfuss nicht ansteigen. Drittens gibt es keine Garantie für das Personal der Gemeinde Tägerig, weiter beschäftigt zu werden. Und viertens müsste die Gemeinde Tägerig bereit sein, vor dem Zusammenschluss mit Mellingen ihre beiden Institutionen Ortsgemeinde und Bürgergemeinde zusammenzulegen wie es in Mellingen schon geschah.

Tägerig hat Zeit, bis zum 10. Juni 2022 Stellung zu beziehen. Man darf gespannt sein. Allerdings hat die Gemeinde noch andere Eisen im Feuer. Die Fusionsanfrage erging auch an andere Nachbargemeinden. Hägglingen. Niederwil, Stetten und Wohlenschwil.

Und noch etwas. Eine unlängst angepackte Fusion mit mehreren Gemeinden im Kanton Aargau klappte: Im Zurzibiet wurden nicht weniger als acht Gemeinden zusammenggeschlossen, was nun die grösste Gemeinde des Kantons geworden ist. Der visionäre Denker Reto S. Fuchs, damals Gemeindeammann von Bad Zurzach hat hierzu wesentliche Verdienste.

Nun:

Wir bleiben dran.

Ihr

Bruno Hofer

17.03.2022