Riniken, 23.04.2024 –

Sie gaben sich viel Mühe. Legten ihre Anstrengungen sogar zusammen. Die beiden Aargauer Gemeinden Fislisbach mit Oberrohrdorf organisierten ihn gemeinsam: Den Anlass für die Jungbürgerinnen und Jungbürger. Und zwar mit einem sehr attraktiven Programm. Nicht einfach nur Frontalunterricht mit Referaten zur Geschichte der Orte und dann ein Apéro. Nein. Ein echt geselliger Anlass sollte es werden mit Spass und viel Spiel. Ein Bowlingabend mit anschliessendem Nachtessen. 79 Junge wurden eingeladen. Gerade mal 9 Personen meldeten sich an.  Abgesagt. Frust.

 

Szenewechsel. Beringen, eine Gemeinde im Kanton Schaffhausen wollte auch das Interesse der Jungen an politischen Fragen wecken. Man nahm Bezug auf die Aktion «engage.ch» die landesweit lanciert wurde. Lud ein zu einem Kick-off-Meeting. Zielgruppe: 210 Personen. Programm: Erarbeitung von Interessenschwerpunkten zu den Themen «Schule», «Ausserschulisch» sowie «Beteiligungsmöglichkeiten.» Im Saal waren 12 Leute. Die Mehrheit davon waren keine Jugendlichen. Also auch  hier: Das Interesse war gering.

 

Was tun? Das Bundes-Parlament hat es erkannt. Es gibt das Interesse nicht. Stimmrecht 16 muss nicht eingeführt werden. Man muss warten, bis die Menschen älter sind.

 

Fislisbach erkannte das. Verzichtete auf die Jungbürgerfeier und lud zum Stamm mit den Gemeinderäten. Die Stimmbevölkerung kann mit den Behörden sprechen. Das Resultat scheint positiv zu sein. Gemeindeammann Peter Huber ist zufrieden: «Der Stamm war sehr gut besucht, natürlich eher von älteren Einwohnerinnen und Einwohnern.»

 

Nochmals ein Szenewechsel mit einem hoffnungsvolleren Ausblick. Wir gehen nach Balgach ins Rheintal. Ins Büro der Gemeindepräsidentin Silvia Troxler. Da stehen eine Handvoll Jugendlicher mit einer Petition mit dem Antrag auf den Bau von einem Allwetterplatz. Die Präsidentin handelte pragmatisch. Sie nahm das Anliegen entgegen, legte es dem Gemeinderat vor, dieser stimmte zu und die Gemeinde beschloss CHF 220’000.- aus der Investitionsrechnung. 20 mal 13 Meter auf Kunstrasen werden angelegt. Es ist ein Soccer-Court und zwei Tore werden auch aufgestellt.

 

Gut möglich, dass die Jungen in Balgach im St. Galler Rheintal auch mal ein offenes Ohr haben, wenn die Gemeindebehörden auf sie zukommen.