Neue Kultu(h)r für die Schweiz

Erstmals kriegt die Schweiz eine Kulturhauptstadt. Der Uhrenstadt La Chaux-de-Fonds wird 2027 diese Würde und Bürde zuteil. Was steckt hinter dieser Initiative?  

Ennetbaden, 19.06.2025 – Zum UNESCO-Kulturerbe gehört sie bereits: La Chaux-de-Fonds, die Uhrenstadt im Kanton Neuenburg. Jetzt ist sie auch dazu bestimmt, die erste Kulturhauptstadt der Schweiz sein.

Der Ursprung der Idee geht auf EXPO 02-Exponenten zurück. Sie wollten den Expo-Spirit erhalten und kulturell ausweiten. Inspiriert durch die auf EU-Ebene erfolgte Vergabe des Titels «Kulturhauptstadt Europas» wurde eine Machbarkeitsstudie an der Universität Neuenburg in Auftrag gegeben. Im Gefolge entstand der Wunsch, La-Chaux-de-Fonds auszuwählen, um erstmals eine Kulturhauptstadt der Schweiz zu erproben. Der Anlass war ursprünglich für 2025 vorgesehen, musste dann jedoch auf 2027 verschoben werden.

Doch jetzt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. So hat der Grosse Rat des Kantons Neuenburg im letzten Dezember einen Unterstützungsbeitrag von CHF 2,5 Mio gesprochen. Dasselbe tat auch die Stadt La-Chaux-de-Fonds.

Gemäss der offiziellen Präsentationsmappe der Organisatoren beruht das Projekt auf den drei starken Prinzipien «Kulturelle Teilhabe», «Kultureller Dialog» und «Kulturelle Leuchtkraft» und sie werde «sich selbst übertreffen und in diesem aussergewöhnlichen Jahr die Grundsteine für vier Pfade legen», nämlich die Themenbereiche «Zeit» (Uhrenstadt) «Natur», «Klima» (gelegen auf 1000 Metern Höhe) und „Grenzen“ (Frankreich).

Das Ziel besteht somit darin, die kulturelle Teilhabe zu stärken, eine Plattform für den Austausch auf kultureller Ebene zu ermöglichen und damit zum Zusammenhalt des Landes beizutragen.

Hinter dem Projekt steht der Verein Kulturhauptstadt Schweiz (KHS) unter dem Präsidium von Daniel Rosselet, Stadtpräsident von Nyon. Als Geschäftsleiterin amtet Myriam Neuhaus.

In La Chaux-De-Fonds zuständig für das Projekt ist Olivier Schinz. Schinz ist am musée d’ethnographie in Neuenburg als Konservator tätig. Seine Vision der Kulturhauptstadt ist es, mit Koproduktionen den Dialog zwischen den Landessprachen zu fördern. Ausgangspunkt sei ja das Kulturschaffen in La-Chaux-De-Fonds selbst, das sehr reichhaltig sei. Das Ziel bestehe darin, dass auch die Stadt selber aus diesem Event gestärkt hervorgehen könne. Die Kulturhauptstadt soll langfristig angelegt sein und auch nachher fortbesehen können. Dies äusserte Olivier Schinz in einem Gespräch mit Blue News vom 28.12.2001.

Der Prozess für die Nachfolge ist bereits aufgegleist. Verschiedene Kandidaten haben sich bereits gemeldet, um 2030 Austragungsort sein zu dürfen. 

 

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