Die Gemeinde Orsières im Wallis hat Grosses vor: Sie will kleiner werden. Zumindest auf Regierungsebene. Zurzeit sind nicht weniger als 11 Personen in Amt und Würden und teilen sich die Arbeit auf. In den allermeisten Gemeinden der Schweiz reichen fünf bis sieben Personen aus, um die Geschicke zu bestimmen.
Doch jetzt meint Joachim Rausis, der Gemeindepräsident von Orsières, es werde allmählich kompliziert, sowohl politisch als auch bezüglich der Aufgaben, die zu erfüllen seien. Man schlage deshalb vor, mit einer Studie abzuklären, ob es neue Formeln gibt, die in einer Volksabstimmung zu unterbreiten wären, lässt er sich im «Nouvelliste» vom 20.01.2023 zitieren.
Die Studie werde im ersten Semester dieses Jahres durchgeführt. Obwohl sie ergebnisoffen sei, stehen gemäss Rausis zwei Szenarien im Vordergrund. Entweder man hält am Status Quo fest oder die Anzahl der Mitglieder in der Exekutive wird von elf auf sieben reduziert.
Von der Studie erhoffen sich die Auftraggeber zudem auch eine vertiefte Analyse der Rollen und Pflichtenhefte der Gewählten. Die Zuordnung und Zuständigkeit strategischer und operativer Aufgaben sollen ebenfalls besser geklärt werden. Ein Dauerthema in vielen Exekutiven bei Schweizer Gemeinden.
Abgeklärt wird auch, ob die Gemeinde mit ihren 3200 Einwohnenden ein Parlament schaffen sollte, das beispielsweise 30 Mitglieder hat. Im Wallis sind es zurzeit lediglich 11 von 122 Gemeinden, die ihre Gemeindeversammlung durch ein Parlament ersetzt haben. Sollte Savièse ein Parlament einführen, wäre es die kleinste Walliser Gemeinde, die auf eine Legislative umstellt. Bisher liegt der Rekord in Ayent mit 4200 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Die Studie soll an einer der kommenden Gemeindeversammlungen vorgestellt werden. Den Schlussentscheid aber habe das Volk an der Urne. Dieses hat Erfahrung mit dem Thema. Vor 15 Jahren bereits fand eine ähnliche Abstimmung statt. Damals wurde die Exekutive von 15 auf 11 Mitglieder reduziert.