
Kennen Sie das Gefühl? Sie wissen, was sie tun sollen, tun es aber nicht. Übrig bleibt ein schlechtes Gewissen. Mit der Digitalisierung in den Gemeinden scheint es genau so zu sein. Die meisten Gemeinden realisieren zwar deutlich: Das Thema ist sehr wichtig für uns. Dennoch besteht an vielen Orten ein grosser Rückstand. Dies ergibt eine Studie, die von pwc und der Universität St. Gallen (Prof. Dr. Kuno Schedler) herausgegeben wurde. Sie trägt den Titel: «Trendradar 2022 – Handlungsansätze für den öffentlichen Sektor. Was die Schweizer Verwaltung beschäftigt und wie sie smarter werden will.»
Ergebnis: Eine klare Mehrheit von Befragten hält Zukunftsthemen wie Digitalisierung zwar für sehr wichtig, aber nur 20 Prozent von ihnen geben zu Protokoll, dafür auch wirklich genügend Ressourcen einzuplanen.
Der Handlungsbedarf ist also erkannt, es mangelt aber bei der Umsetzung. In Zukunftsthemen wird zu wenig investiert.
Dieses sind die Schlüsselthesen des Berichts
- Cybersicherheit ist wichtiger denn je»
- Neue Technologien werden zurückhaltend angegangen
- Um Transformationen zu fördern, sind Formen der Zusammenarbeit notwendig
- Die Regulierung der neuen Technologien steckt in den Kinderschuhen. Auch bezüglich der Ethik.
Um die Themen anzugehen, schlägt Peppino Giarritta einen konkreten Weg vor. Giarritta ist der Beauftragte von Bund und Kantonen für die digitale Verwaltung Schweiz (DVS). Aus seiner Sicht geht es um Zusammenarbeit und Koordination. «Um Erfolgsbeispiele wie eUmzugCH zu wiederholen, braucht es die Bereitschaft für Experimentierräume und Versuchsphasen. Mögliche Kooperationen müssen frühzeitig und proaktiv gesucht und gepflegt werden.» Es gelte zu verhindern, dass gute Ideen versanden, nur weil sie den Weg von der fachlichen in die politische Ebene nicht finden.
150 Entscheidtragende haben an dieser Studie teilgenommen.
Ihr
Bruno Hofer
09.05.2022