Ennetbaden, 21.04.2025 – Es ist kein Schildbürgerstreich, den die Werdenbergerinnen und Werdenberger da spielen. Es ist vielmehr eine clevere Aktion.

Schon viele Jahre ist dem Städtli am hübschen Werdenbergersee der Qualm der Zigarette ein Dorn im Auge und das aus gutem Grund. Denn die Ortschaft aus dem Mittelalter ist grösstenteils immer noch aus Holz gebaut, was die entsprechende Brandgefahr mit sich bringt.

Ein Fünkchen könnte die ganze Stadt zerstören, wird Niklaus Lippuner, der Gemeindeammann, im Blick vom 18. April zitiert. Schon 2010 forderte deshalb die Bevölkerung ein Rauchverbot. Rechtlich war das aber nicht möglich.

Den Ausweg aus der Qualm-Falle brachte ein touristisches Hinweisschild. Es ist in brauner Farbe gehalten und lehnt sich damit an Wegweiser an, die zu freizeitlichen Zwecken angebracht werden.

Doch offenbar wirkt es.

Und der Trend geht weiter. Mailand und Turin, Metropolen in Italien, haben das Rauchen im Freien weitgehend verboten und in Schweden ist offenbar bald ganz und gar ausgeraucht. Die Raucherquote liegt bei weniger als fünf Prozent.

Fachleute sprechen von «Nudging», wenn Menschen nicht mit Vorschriften, sondern mit gezielten Hinweisen zu einem bestimmten Verhalten bewegt werden sollen. Diese Methode scheint neben Geboten, Verboten und Incentives eine weitere Möglichkeit zu sein, die Bevölkerung zu einer Verhaltensänderung in eine erwünschte Richtung zu bewegen. Sich Gedanken darüber zu machen, lohnt sich bestimmt.

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