In der Schweiz ist die Wirtschaftsförderung in der Politik besser abgestützt als in Deutschland oder Oesterreich. Dies ergibt eine neue Studie der Hochschule Harz (Deutschland) unter der Leitung von Professor Jürgen Stember. Sie hat empirisch analysiert, wie die Wirtschaftsförderung in den drei Ländern Deutschland, Oesterreich und Schweiz aufgestellt ist, wo die Gemeinsamkeiten liegen und was die Unterschiede sind.

 

Mangel an Fachkräften und Gewerbeflächen sowie Lücken in der serviceorientierten Serviceverwaltung sind Herausforderungen, die in allen drei Ländern vorhanden sind, wie das WiFö Lab der Hochschule Harz ermittelt. Allgemein wird erwartet, dass die Mittel für Standortförderung in der Zukunft spärlicher fliessen werden. Man erwartet trotzdem allenorten, dass ausreichende Fördermittel zur Verfügung stehen werden.

 

Die Entwicklungschancen des eigenen Standortlandes werden allerdings in Deutschland nicht so positiv gesehen wie in Oesterreich und der Schweiz. Das erscheint nicht wirklich erstaunlich, ist doch die politische Lage im nördlichen Nachbarland aktuell nicht gerade Neid erweckend.

 

Organisation und Management im Bereich der Standortförderung sind allerdings in den drei Ländern ganz unterschiedlich organisiert. Auffallendes Ergebnis der Studie: Jede fünft analysierte Wirtschaftsförderung hat keine direkten politischen Vorgaben der Politik. Will heissen: Ihr sollte den Standort fördern. Wie, das sollt Ihr selber herausfinden. Wir nehmen dann gerne Kenntnis von Ergebnissen.

 

Bestandespflege ist jedoch das A und O in allen drei Ländern. Es geht somit in allererster Linie darum, den Unternehmensbestand zu sichern und dessen Entwicklung aktiv begleitend zu fördern. Unternehmer sollen sich wohlfühlen.

 

Eine Ausnahme bildet die Existenzgründung. Diese steht in der Schweiz höher im Kurs als in Deutschland oder Oesterreich.

 

Als Erfolgsindikator der Standortförderung gelten überall der Belange der Firmenbesuche, Ansiedlungen und die Entwicklung der Anzahl der Arbeitsplätze.

 

Was die Nutzung neuer Technologien anbelangt, so haben die Studienautoren festgestellt, dass diese noch recht überschaubar genutzt werden. Es beschränkt sich meist auf die Nutzung von Office-Paketen und Firmendatenbanken.

 

Somit besteht im Bereich der Standortförderung aus Sicht der Studie ein grosses Professionalisierungs- und Optimierungspotenzial. Zusammenarbeit steht im Zentrum. Ist diese gegeben, steigt die Effizienz der Massnahmen verbunden mit dem Einsparen von Ressourcen.

 

In der Studie erhält die Schweiz punkto Digitalisierung gute Noten, was etwas erstaunt, wenn man Rankings studiert. Doch es steht der Satz: «Die Digitalisierung innerhalt der Wirtschaftsförderungen ist abgesehen von einigen Wirtschaftsförderungen in der Schweiz noch sehr verbesserungsfähig.».