Firmen brauchen Platz und Raum, und zwar am richtigen Ort, zum richtigen Zeitpunkt und mit der geeigneten Infrastruktur. Um dieses Ziel im Kanton Glarus zu erfüllen, tritt neu ein aktives Flächenmanagement auf den Plan. Die Nachfrage aus dem Metropolitanraum Zürich sei gross. Deshalb gelte es, «standortrelevante Flächen, Areale oder strategisch wichtige Immobilien zu sichern», schreibt der Regierungsrat in seiner Botschaft zur Änderung des Gesetzes über die Standortförderung, das seit dem 1. Juli dieses Jahres in Kraft getreten ist.

Damit betritt der Kanton Glarus das Feld der aktiven Bodenpolitik. Diese umfasst mehrere Schritte. Die umfassende Evaluierung steht am Anfang. Dabei gelte es, mithilfe des Instruments des Arbeitszonenmanagements alle zur Verfügung stehenden Flächen auf ihre Eignung hin zu beurteilen. Es soll ein gemeindeübergreifendes Management von Bauland für Arbeitsplätze geschaffen werden. Anschliessend gelte es, standortrelevante Flächen, Areale oder strategisch wichtige Immobilien zu sichern und als taktische Reserve zu halten. Es geht also nicht bloss darum, Gelegenheiten zu nutzen und Chancen zu ergreifen. Der Ansatz ist systematisch. Das Flächenmanagement des Kantons Glarus will somit ein pragmatisches Zusammenwirken von verschiedenen Akteuren schaffen.

Aktuell steht das Thema in der Umsetzungsphase: Die Kontaktstelle für Wirtschaft sei mit der Ausarbeitung von Anwendungskriterien beauftragt, berichtet Andreas Mächler von der kantonalen Standortpromotion. «Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen.»

Auch im Kanton Bern ist die kantonale Eignerstrategie in Diskussion. Gemäss Auskunft von Sebastian Friess, Vorsteher des Amtes für Wirtschaft, liegt ein Bericht über eine aktive Bodenpolitik vor, der das Spannungsfeld zwischen Schutz- und Nutzungsinteressen beleuchten soll. Zurzeit fehle es allerdings etwas an verfügbaren kantonseigenen Grundstücken.

 

Die Unternehmenssteuerreform, über die unlängst schweizweit abgestimmt wurde, hat die Landschaft verändert. Andere Instrumente der Standortförderung werden als Ersatz in die Diskussion gebracht. Das Beispiel Glarus ist sicher eines davon.